A
Abendrot
Wie erklärt sich die Rot-Färbung des Himmels am
Abend oder Morgen?
Rayleigh-Streuung und Chappuis-Absorption:
Bei auf- oder untergehender Sonne ist die Wegstrecke des durch die Erdatmosphäre schräg einfallenden Sonnenlichts so groß, also die Schicht aus Luft- und Partikel-Molekülen so stark, dass auf Grund der stattfindenden Streuung das hochfrequente blaue Licht weitgehend und das langwellige, niederfrequente rote Licht nur teilweise weggestreut werden (R.-Streuung), so dass im Horizontbereich nur noch überwiegend rotes Restlicht bis zur Erdoberfläche gelangt. Der gleiche Effekt tritt bei einer Mondfinsternis auf.
Die Chappuis-Absorption kommt in der Dämmerung, also am Horizont wegen weitgehend fehlenden Blaulichts nicht zum Zuge. Der Himmel erscheint - horizontnah - wegen des übriggebliebenen roten Lichtanteils rot bis rot-violett.
Dies trifft also wegen des starken Effekts der Rayleigh-Streuung auf den horizontnahen Bereich zu. Zum Zenit hin bleibt ein nennenswerter Blauanteil erhalten, der Himmel erscheint blau, ja, leuchtet während der "blauen Stunde" sogar intensiv dunkelblau.
Dieser Effekt der "blauen Stunde" wurde von J. Chappuis (1854-1934) entdeckt. Er fand heraus, dass am Ozon der Atmosphäre das weiße Sonnenlicht im kurzwelligen, also blauen Spektrum deutlich absorbiert wird. Tagsüber wird der Ch.-Effekt vom R.-Effekt überblendet. Zusammen mit der R-.Streuung sorgt die Ch.-Absorption in der Dämmerung dafür, dass die übrig gebliebenen Blauanteile zenitwärts den Effekt der 15-50 Min. dauernden "blauen Stunde" erzeugen und nur um diesen Effekt geht es bei der Ch.-Absorption.
Siehe auch:
"Blauer Himmel"
"Rayleigh-Streuung"
Abendstern
Mit dem volkstümlichen Begriff "Abendstern"
ist der Planet Venus gemeint, der nach Sonnenuntergang am
Westhorizont als (passiv) leuchtender "Stern" gesehen
werden kann. Zugleich stellt Venus auch den so genannten Morgenstern dar.
AE
Astronomisches Längenmaß: 1 Astronomische Einheit (AE) entspricht dem mittleren
Erdabstand von der Sonne: ≅150 Mio.km.
So lassen sich die Abstände der übrigen Planeten
einfacher, nämlich als Teil oder Mehrfaches des Erdabstandes =
1 angeben. Der mittlere Erdabstand von der Sonne entspricht der
großen Halbachse der Erd-Umlaufbahn-Ellipse. Siehe Ellipsen-Schema. Ähnlich setzt
man bei Masse, Dichte, Durchmesser, Magnetfeld und
Neigung der Umlaufbahnen die Erd-Maße als
Bezugsgröße, um die "astronomischen" Werte zu
vereinfachen.
Äquinoktium
Zweimal im Jahr, am 21.März und am 23.September, sind
Tag und Nacht überall auf der Erde gleich
lang: Äquinoktium.
Äußere Planeten
Dies sind die Planeten vom Jupiter bis zum Neptun.
Zwischen inneren und äußeren Planeten befindet sich der
Planetoiden -Gürtel.
Albedo
Ein Maß für die quantitative Reflektivität eines
Objekts wie z.B. eines Planeten oder eines anderen nicht aktiv
leuchtenden Himmelskörpers, der also keine eigene Leuchtkraft
besitzt, sondern das Sonnenlicht mehr oder weniger stark
reflektiert. Die Albedo-Skala reicht von 0,0 bis 1,0. Eine schwarze
Oberfläche, die das Licht vollständig absorbiert, hat
eine Albedo von 0,0. Eine weiße, das Licht komplett
reflektierende Oberfläche hat eine A. von 1,0 .
Aphel
Der Aphel (sprich ap-hel) ist der sonnenfernste Punkt auf
der elliptischen Umlaufbahn eines Planeten. Siehe auch Perihel und Ellipsenschema
Aristarch von Samos
Griechischer Astronom, der etwa 310-230 auf Samos lebte. Er baute die Vermutung des Herakleïdes weiter aus, dass die Sonne
ein Zentral-Gestirn sein müsse, um das sich die Erde
bewege. Freilich fehlten ihm seinerzeit die Möglichkeiten,
diese These zu beweisen.
Asteroidengürtel =
Planetoidengürtel
Zwischen Inneren und Äußeren Planeten, zwischen Mars und
Jupiter, umkreist ein Gürtel von kleinsten bis Kilometer
durchmessenden Gesteins/Metallkörpern planetenartig die Sonne
("Planetoidengürtel").
Astrologie
Sternenkunde, stellt in anthropo- bzw. "ego"zentrischer Sichtweise
Zusammenhänge zwischen Sternstellungen und menschlichen
Schicksalsverläufen her.
Astronomie
Wissenschaft von den Gesetzmäßigkeiten der Gestirne
(Planeten, Sonnen, Galaxien, Galaxienhaufen, Sternhaufen,
interstellare Materie, Weltraum-Strahlung)
Astronomische Einheit (AE)
Siehe unter "AE"
Atmosphäre
Allgemein: Die Atmosphäre ist die gasförmige
Hülle eines Himmelskörpers, der auf Grund seiner
Masse und daraus folgender Gravitation in der Lage ist,
diese Gashülle um sich herum zu halten, am Entweichen zu
hindern.
Atmosphärischer Druck
Auf der Erde Luftdruck genannt, wird mit einem Barometer
gemessen. Der mittlere Luftdruck in Meeresspiegelhöhe
beträgt:
1013 HPa (Hektopascal) =
101325 Pa (Pascal) =
1013 millibar =
1 atm (physikal.Atmosphäre) =
760 Torr (760 mm Hg-Säule) ≅
1 bar ≅
1 kg/cm² =
10 m Wassersäule
Beim Aufstieg von der Erde halbiert sich der Luftdruck alle
5,6 km. Beim Abtauchen im Wasser nimmt der Druck alle 10 m
um 1000 HPa zu.
Aurora
Wenn Sonnenwind in die Ionosphäre eines
Planeten gelangt, kommt es zwischen der Korpuskularstrahlung des
Sonnenwinds und der Ionosphäre des Planeten zu
Wechselwirkungen, die Leuchterscheinungen auslösen:
Aurora. Siehe auch Polarlicht.
B
Blauer Himmel
Warum sehen wir bei Tag den wolkenlosen Himmel blau?
Das Sonnenlicht wird beim Eintritt in die Erdatmosphäre
gestreut. Die elektromagnetischen Wellen (hier also: Sonnenlicht)
treffen auf Moleküle von Luft, Wasserdampf,
Staubteilchen und anderer Beimengungen und werden hierbei umso
stärker gestreut, je kleiner ihre Wellenlänge im
Vergleich zum Durchmesser des Moleküls ist. Die Streuung
findet senkrecht zum Einfallswinkel des Lichts statt.
Die Intensität ist der 4. Potenz der Wellenlänge umgekehrt proportional und der 2. Potenz des Teilchenvolumens direkt proportional, weshalb der blaue Anteil des Sonnenlichts etwa fünfmal stärker gestreut wird als der rote. Dabei gelangt der größte Teil des Sonnenlichts als nahezu "weißes", etwas gelbliches Licht auf die Erdoberfläche. Vom blauen - in der Atmosphäre gestreuten - Lichtanteil gelangt aber noch soviel bis zur Erdoberfläche, dass uns der Himmel blau erscheint.
Nach: Lexikon der Naturwissenschaftler, S. 4020 / http://www.digitale-bibliothek.de/band85.htm
Siehe auch: Abendrot, Morgenrot, Rayleigh-Streuung, Chappuis-Absorption
Brahe, Tycho
Dänischer Astronom (1546-1601), der sehr genaue
astronomische Messungen vornahm, die bis zur Erfindung des
Fernrohrs 1608 unübertroffen waren. Allerdings
vertrat er ein System des Weltalls, das eine Kombination von geozentrischem (Ptolemäus) und heliozentrischem (Kopernikus) System darstellte:
»Die 5* Planeten umkreisen die Sonne. Die Sonne
umkreist mit diesen Planeten die Erde. Die Erde ruht, die
Sternenkugel dreht sich einmal am Tag um die Erde.«
*Zu Brahes Zeiten waren erst 5 Planeten
unseres Sonnensystems bekannt.
C
Ceres
(gr. Demeter)
Dieser Himmelskörper gilt seit der IAU-Resolution 2006 als Zwergplanet. Ceres ist das größte Objekt im Asteroidengürtel (Planetoidengürtel) zwischen Mars und Jupiter. Die obige Abb. zeigt die Größenverhältnisse zwischen Ceres, Erde und Erdmond an.
Mittl. Abstand zur Sonne (in AE): 2,5-2,9
Durchmesser: 975 km (Äquator)
Dichte: ∼2,05 g/cm3
Masse: 9,35 x 1035 kg
Ceres-Tag: 0,38
Ceres-Jahr: 4,61
Umlaufgeschwindigkeit: 17,9 km/sec
Atmosphäre: ?
Temperatur: 167 K
Albedo: ≅0,11
Monde: 0
CET oder CEST
bedeutet Central European (Summer) Time
Cusanus, Nicolaus
Nikolaus von Kues oder Nicolaus Cusanus (1401-1464) war
deutscher Kirchenrechtler, Philosoph, Kardinal und
Naturwissenschaftler. Sein Werk, in dem er auch mathematische
Verfahren und Begriffe auf Philosophie und Theologie anwandte,
kennzeichnet das Ende der scholastischen Ära und den Beginn
neuzeitlichen Denkens. Er regte die Kalenderreform an,
die später (1582) von Papst Gregor XIII. eingeführt
wurde. Er war maßgeblich an der Entlarvung der "Konstantinischen Schenkung" als Fälschung beteiligt. Etwa 100 Jahre vor Kopernikus stellte er −
theologisch-spekulativ − eine Theorie zur heliozentrischen
Weltsicht auf.
D
Doppler und Rotverschiebung
Christian Johann Doppler (1803-1853) war
österreichischer Physiker und Mathematiker. Er entdeckte 1842 den
nach ihm benannten Doppler-Effekt: Dieser Effekt besteht in
der Zu- bzw. Abnahme von Schall- oder Licht-Frequenzen, wenn sich
das Schall oder Licht aussendende Objekt auf den Beobachter zu-
oder von ihm wegbewegt. Dies kann im Alltag z.B. an
vorbeifahrenden Autos gehört werden. In der Medizin
können mittels Dopplereffekt Blutgefäße als
arteriell oder venös identifiziert werden, da die Stömungsrichtung bei Arterien vom Herzen weg, bei Venen zum Herzen hin gerichtet ist. In der
Astronomie können Bewegungsrichtung und Entfernung von
Sternen ermittelt werden. So konnte E. Hubble (1889-1953) mit Hilfe
des Doppler-Effekts die Expansion des Weltalls nachweisen:
Andere Galaxien zeigen nämlich in ihrem Spektrum eine Rotverschiebung.
E
Einstein, Albert
Albert Einstein wurde 1879 in Ulm geboren. Nach
mäßigen Leistungen in der Schule arbeitete er zeitweilig
in subalterner Beschäftigung an einem schweizer Patentamt. Er
erregte 1905 durch drei wissenschaftliche Artikel über den
photoelektrischen Effekt, die Brownsche
Molekularbewegung und die Elektrodynamik bewegter
Körper Aufsehen in den Fachkreisen der
Physik. Weltberühmt wurde er durch die
spezielle und allgemeine Relativitätstheorie,
die als Paradigmenwechsel angesehen werden
müssen, wie damals das Kopernikanische Weltbild oder die
Keplerschen Gesetze. Für die
Arbeit über den photoelektrischen Effekt erhielt E. 1922 den
Nobelpreis. Mit der allgemeinen Relativitätstheorie
konnte E. die Schwankungen in den Bewegungen der Planeten sowie die
Ablenkung des Lichts in der Nachbarschaft massereicher Körper
erklären. Einstein setzte sich auf politischem Gebiet
für Zionismus und Demokratie ein. Er negierte die Existenz eines personalen Gottes.
Eis
Im astrophysikalischen Vokabular bedeutet "Eis" in
fester Form auftretendes Wasser, Methan und Ammoniak.
schematische Umlaufbahn eines
Planeten um die Sonne
Erde mit Mond
Bei seinem Umlauf um
die Erde im Abstand von 385 000 km zeigt der Mond der Erde immer die gleiche Ansicht.
Rotation und Revolution (Umlauf) des Mondes dauern also gleich
lang. "Hinterm Mond" zu leben - ständig erdabgewandt
- ist also rein astronomisch möglich. Der Mondumlauf hat den gleichen Drehsinn wie die Erde, verläuft aber wesentlich langsamer. So entsteht für den Beobachter der Eindruck eines gegenläufigen Umlaufs.
Der 3. Planet von der Sonne aus, der einzige
Planet unseres Systems, der Leben beherbergt, ein Biotop.
Lange Zeit irrtümlich als Mittelpunkt des Universums angesehen
(geo-zentrische Weltsicht). Gehört zu den inneren und ist Namensgeber der erdähnlichen Planeten. Er
ist der dichteste Planet (5,514 g/cm3)
Mittl. Abstand zur Sonne: 1 AE ≅150 Mill. km
Durchmesser: 1 (als Bezugsgröße ) = 12 756 km
Erdumfang (Äquator): 40 074 km
Dichte: 5,5 g/cm3
Masse: 1 (als Bezugsgröße) = 5,9x1024
kg
Oberflächentemperatur: ≅15°C
Tag: 1Tag
Jahr: 1 Jahr
Umlaufgeschwindigkeit: 108 000 km/h
Rotationsgeschwindigkeit (äquat.): 1 674 km/h
Atmosphäre: 78% N2, 21% O2 u.a.
Albedo: 0,15
Mond: 1 (Abstand: 360 000-410 000 km)
Erdähnliche Planeten
Die erdähnlichen, terrestrischen oder auch inneren
Planeten sind Merkur, Venus, Erde, Mars. Sie werden
wegen ihrer Entfernung zur Sonne zu den inneren Planeten
gezählt. Sie haben alle eine ähnliche, nämlich
über doppelt so hohe Dichte wie die jupiterähnlichen
Planeten Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun, die man
auch als Gas-Riesen bezeichnet. Andere Bezeichnung
für jupiterähnliche P.: Iovanische oder äußere P.
ESA
ESA = European Space Agency = Europäische
Raumfahrtbehörde
F
Fernrohr
Um 1608 wurde das Linsen-Fernrohr (Teleskop) vom
deutsch-niederländischen Brillenmacher Jan Lippershey (auch: Hans Lipperhey / 1570-1619) erfunden. Mit einem Nachbau dieser Erfindung
gelang es G.Galilei um 1610 die 4
größten Jupitermonde, auch galilëische Monde genannt, sowie die Saturnringe zu entdecken. Ein erstes
astronomisches Teleskop wurde 1611 nach Angaben des J. Kepler
vom Mathematiker und Physiker Ch. Scheiner gebaut. Er verwendete
hierbei ausschließlich Sammellinsen. Isaac Newton erfand 1668
das Spiegelteleskop, bei dem ein Spiegel als Objektiv
diente. Mit diesem Prinzip lassen sich später alle
chromatischen Abweichungen vermeiden.
G
Galaxie
Eine Galaxie ist ein extragalaktisches Sternsystem,
eine "Milchstraße"
außerhalb unserer Galaxis. Hierbei handelt es sich um eine
gewaltige, dichte Ansammlung von Sternhaufen, die durch
gegenseitige Gravitation dicht beieinander bleiben. Man kann -
theoretisch - von der Erde aus 50 Milliarden Galaxien beobachten.
Dabei gehören zu einer G. durchschnittlich 150 Milliarden
Sterne. Für Zweifel an der Unendlichkeit des Universums und
der Existenz zahlreicher weiterer belebter Planeten bleibt
eigentlich kein Platz.
Galaxis
Die Galaxis ist das Sternsystem, dem unser Sonnensystem,
alle mit bloßem Auge sichtbaren etwa 5.000 Sterne und
weitere nur teleskopisch erkennbare 200-300 Mrd. Sterne
angehören. Die Galaxis ist das allgemein als
Milchstraße bekannte Sternsystem.
Unsere Milchstraße
Galilei, Galileo
Galileo Galilei (1564-1642) war italienischer Mathematiker,
Philosoph und Physiker. Mit der Einführung des quantitativen
Experiments begründete er die moderne Naturwissenschaft. Er
entwickelte die Pendelgesetze sowie die Gesetze des
freien Falls. Mit einem Nachbau des niederländischen Fernrohrs gelang ihm 1610 die
Entdeckung der ersten - weil größten - 4 Monde Jupiters, nach
ihm "galileische Monde"
genannt: Europa, Io, Ganymed, Kallisto. Die Milchstraße hat er
als eine riesige Ansammlung einzelner Sterne erkannt. Zudem wurde
G.G. ein eifriger Verfechter des kopernikanischen heliozentrischen Systems, bis
ihn die katholische Kirche 1633 zwang, diese Erkenntnisse zu widerrufen.
Auch die Saturnringe wurden von ihm erstmals ins Visier
genommen, allerdings beschrieb er diesen als "zwei Henkel an
der Seite des Planeten".
"Ich fühle mich nicht zu dem Glauben verpflichtet, dass derselbe Gott, der uns mit Sinnen, Vernunft und Verstand ausgestattet hat, von uns verlangt, dieselben nicht zu benutzen."
Galileo Galilei
Geozentrisches System
Ein astronomisches System, bei dem die Erde als Zentrum der
Planeten-Bewegungen, ja des ganzen Universums angenommen wurde. Es
wurde von dem alexandrinischen Astronomen Claudius Ptolemaeus (* um 100, † um 175) aus Oberägypten auf
Grund seiner mathematisch-astronomischen Berechnungen vertreten und
blieb über etwa 1 300 Jahre maßgeblich, bis Kopernikus das heliozentrische System
erarbeitete und beweisen konnte.
Größenvergleich der
Planeten
(Mauszeiger über einem Planeten zeigt dessen Namen)
Von links unten (Merkur) nach rechts oben (Pluto) sind die Planeten und Zwergplaneten so nebeneinander
aufgereiht, dass eine ungefähre Vorstellung über ihre
Größen-Verhältnisse entstehen kann. Alle 8
Planeten und 2 Zwergplaneten zusammen machen weit weniger als 1% der Gesamtmasse
unseres Sonnensystems aus. Der "Rest" ist Sonne. Siehe
auch bei Sonne und Planeten
Mein Vater Erklärt Mir Chronologisch Jeden Samstag Unsere Neuen Planetenerkenntnissezurück
Halley, Edmond
Der englische Astronom Edmond Halley (1656-1742) entdeckte
als Erster, dass die Kometen, die 1456, 1531 und 1607 beobachtet
wurden, ein und derselbe Komet waren. Mit Hilfe von I. Newtons Gravitationslehre konnte er
berechnen, dass dieser Komet eine Umlaufbahn um die Sonne
beschreibt, die ihn in regelmäßigen Abständen auch
von der Erde aus sichtbar werden lässt. Von den verschiedenen
Theorien über die Form der Kometenbahn erkannte Halley als
Erster, dass hier ebenfalls das 1. keplersche Gesetz Gültigkeit besitzt. So können
rückwirkend Kometen-Beobachtungen bis in das Jahr 240 v diesem
nach ihm benannte Kometen zugeordnet werden, da er sich etwa
alle 76 Jahre der Erde nähert.
Heliozentrisches System
Das von N. Kopernikus erarbeitete
heliozentrische System (auch Kopernikanisches
S. genannt) stellte einen revolutionären Umschwung in der
Astronomie dar, eine historische Wende der Weltsicht, einen
Paradigmenwechsel. Denn dieses System widerlegte die
alt-überkommene Auffassung von der Erde als Zentrum des
Weltalls (geozentrisches System) und
erkannte die Zentral-Position der Sonne in unserem Planeten-System
als gültig.
Herakleïdes Pontikos
Herakleïdes Pontikos, griechischer Philosoph (≈388 bis ≈315) entstammte der älteren Akademie; vermutete eine Achsendrehung der Erde von Westen nach Osten und hielt eine Rotation der Himmelskörper um die Sonne für möglich (dadurch Ansätze zu einer heliozentrischen Theorie, die von Aristarch weiter ausgebaut wurde).
[Personenlexikon: Herakleïdes Pontikos. Lexikon der Naturwissenschaftler, S. 1686
http://www.digitale-bibliothek.de/band85.htm ]
Jupiter
(gr. Zeus)
Der 5. Planet von der Sonne aus. Unser größter
Planet. Gehört zu den äußeren, jupiterähnlichen, jovanischen Planeten = Gasriesen
Mittl. Abstand zur Sonne (in AE): 5,2
Durchmesser (Erde=1): 11,2
Dichte: 1,33 g/cm3
Masse (Erde=1): 317,8
Wolkentemperatur: -121°C
Jupiter-Tag: 0,4
Jupiter-Jahr: 11,86
Umlaufgeschwindigkeit: ≅13 km/sec
Atmosphäre: 90% H, 10% He
Albedo: 0,44
Monde: 63
Galileische Monde: Ganymed, Io, Kallisto, Europa
KBO = Kuiper Belt Object = Kuiper-Gürtel Objekt
Synomym für TNO
K
Kelvin
Lord Kelvin, eigentlich William Thomson, entwickelte 1848
die nach ihm benannte Kelvin-Skala (absolute
Temperaturskala). Dabei ist der absolute Nullpunkt = −273,16°C = 0 K
Wasser schmilzt bei 0°C = 273,16 K
Wasser kocht bei 100°C = 373,16 K. Regel: K = °C + 273,16
Die Temperaturmessung nach Kelvin kennt also keine Minusgrade und kein °-Zeichen.
Siehe auch im Glossar: Kelvin, Celsius, Fahrenheit
Kepler, Johannes
Deutscher Astronom (1571-1630), wurde 1601 in Prag nach dem Tod
Brahes dessen Nachfolger bei Rudolf II.
Mit Hilfe von Brahes Berechnungen entdeckte er
Gesetzmäßigkeiten der Planeten-Bewegungen, die als
"Kepler'sche Gesetze" Folgendes aussagen:
1. Die Planeten bewegen sich nicht auf Kreis-, sondern
Ellipsen-Bahnen um die Sonne, die in einem der beiden
Ellipsen-Brennpunkte (F1 bzw.F2) steht. (Zudem ist er der Entwickler
des eigentlichen astronomischen Fernrohrs, dessen Prinzip bis heute
Anwendung findet.)
2. Die von einem Planeten zur Sonne gezogene Linie
(Fahrstrahl) überstreicht in gleichen Zeiträumen gleiche
Flächen.
3. Die Quadrate der Umlaufzeiten sind ≅ gleich den
Kuben der großen Ellipsen-Halbachsen (a im Schema) und ≅
gleich den Kuben der mitlleren Entfernung von der Sonne (= den
Kuben der großen Halbachsen).
Ellipsen-Schema:
Koma
Die Koma ist die Staub- und Gashülle um den Kern eines
Kometen.
Komet
Kometen, auch Schweifsterne genannt, sind
Himmelskörper, die auf sehr lang gestreckten Ellipsenbahnen
die Sonne umlaufen und im Bereich des Perihels in einem Abstand von 1-2 AE ihren Kometenschweif bilden: Bei Annäherung
an die Sonne verdampfen Oberflächen-Teilchen des K.-Kerns und
bilden eine als Koma bezeichnete Gashülle. Der Druck
des Sonnenwinds treibt aus der Koma
Moleküle heraus, die den Kometenschweif bilden. Dieser
zeigt stets von der Sonne weg und erreicht Längen von mehreren
Mio. km. Die Koma, die den Kometen-Kern wie eine
Atmosphäre umgibt, kann sich bis zu 1 Mio. km ausdehnen.
Kometen hinterlassen zudem eine tunnelförmige Spur von
"Abriebpartikeln", die zur Meteor-Entstehung führen können. Der bekannteste
Komet ist der so genannte halleysche Komet mit einer Umlaufzeit von 76 Jahren. Früher galt das Auftreten von Kometen als unberechenbar und hat entsprechend abergläubische Legenden genährt.
Kopernikus, Nikolaus
Deutscher Astronom (* Thorn 1473, † Frauenburg 1543). Er erkannte, dass sich mit dem geozentrischen System die
Positionen der Planeten nicht korrekt bestimmen ließen. Er
griff die Vorstellung des Aristarch von Samos von der Sonne
als ruhendem Zentrum der Planeten auf. Kopernikus erarbeitete und
bewies das heliozentrische System,
auch "Kopernikanisches System" genannt. Er schrieb 6
Bücher "de revolutionibus orbium coelestium"
(über die Umlauf-Bewegungen der Himmelskörper). Diese
veröffentlichte er jedoch aus Furcht vor kirchlichen
Repressalien erst kurz vor seinem Tod (1543).
Kues, Nikolaus von
Siehe bei "Cusanus"
Kuiper-Gürtel (Kuiper-Belt)
Der KG ist eine ringförmige Ansammlung von ≈70.000 transneptunischen Objekten mit einem Durchmesser von 100 km sowie ungezählten kleineren Objekten. Pluto mit seinem Durchmesser von ≈2374 km ist wohl das bekannteste KGO bzw TNO. Gonggong (chin. Mythologie, Wassergott) gehört mit einem Durchmesser von ≈1300 km ebenfalls zu den größten TNO.
L
Lichtgeschwindigkeit
Die Lichtgeschwindigkeit beträgt ≅300.000 km/sec. Oder genau: 299.792.458 m/sec im Vakuum.
Lichtjahr
Keine Zeit-, sondern Längeneinheit: Die Strecke, die das Licht - etwa eines Sterns - in einem Jahr
zurücklegt, ist ein Lichtjahr. Diese Strecke beträgt etwa 9,5 Bio. km (9,5 · 1012 km). Das bedeutet, dass die meisten Sterne, die jetzt am Nachthimmel zu sehen sind, ihr
sichtbares Licht vor unvorstellbar vielen Jahren ausgesandt haben, weil sie tausende bis milliarden Lichtjahre von uns enfernt sind.
Oder: Die Sonne - der uns nächste Stern - ist bereits 8,3 Min. aufgegangen, bevor wir sie
sehen. Die Sonne ist also "nur" 8,3 Lichtminuten von uns entfernt.
M
Mars
(gr. Ares)
Der 4. Planet von der Sonne aus, auch der "Rote Planet"
genannt. Gehört zu den inneren und erdähnlichen Planeten.
Mittl. Abstand zur Sonne (in AE): 1,52
Durchmesser (Erde=1): 0,53
Dichte: 3,9 g/cm3
Masse (Erde=1): 0,11
Oberflächentemperatur: ≅ -63°C (-140 bis
+20°C)
Mars-Tag: 1
Mars-Jahr: 1,88
Umlaufgeschwindigkeit:
Atmosphäre: 95,3% CO2, 2,7% N2, u.a.
Albedo: 0,15
Monde: 2?
Siehe detaillierte Darstellungen hier und hier
Merkur
(gr. Hermes, lat. mercurius):
Der 1. Planet von der Sonne aus, der sonnennächste, der
schnellste, der kleinste Planet des Systems. Gehört zu
den inneren, den erdähnlichen Planeten .
Mittl. Abstand zur Sonne (in AE): 0,39
Durchmesser (Erde=1): 0,38
Dichte: 5,43 g/cm3
Masse (Erde=1): 0,05
Temperatur: ≅179°C (-180° bis 430°C)
Merkur-Tag: 58,6
Merkur-Jahr: 0,24
Umlaufgeschwindigkeit: ≅ 48 km/sec
Albedo: 0,12
Monde: keine bekannt
Metall
In der Astrophysik werden alle Elemente außer H und He als
"Metall" bezeichnet.
Meteor
Wenn ein Meteoroid in die Erdatmosphäre
eindringt, kommt es auf Grund der Reibungswärme zu
Verglühungen. Diese sieht man als hellen Strich am Himmel, als
Meteor, volkstümlich "Sternschnuppe" genannt. Die überwiegende Zahl der Meteore sind nur einige Millimeter groß und nur sekundenlang zu sehen. Bei
größerer Masse und entsprechend ausgeprägter
Leuchtkraft spricht man von "Feuerbällen" oder
"Boliden". Treten sie in großer Zahl simultan auf,
kommt es zur Erscheinung von "Meteorschauern".
Diese rühren jedoch nicht vom Planetoidengürtel her,
sondern von einer Kometenbahn, die den Orbit der Erde schneidet. Kometen hinterlassen auf ihrer Bahn
eine tunnelförmige Spur von "Abriebpartikeln", Meteoroiden.
Meteorschauer stellen sich daher in jährlichem Abstand ein. Sie
werden nach dem Sternbild benannt, vor dem sich ihre Erscheinung
abspielt (Perseiden-, Leoniden-Schauer...).
Meteorit
Sollte ein Meteor in der Erdatmosphäre nicht
völlig verglühen, so schlägt sein mehr oder weniger
großer Rest - als Meteorit - auf die
Erdoberfläche ein. Astronomen erwähnen in diesem Zusammenhang
eine tägliche Massenzunahme der Erde um hunderte Tonnen durch
vorwiegend staubartigen Meteoriten-Niederschlag.
Meteoroid
Auch die Meteoroiden umkreisen die Sonne. Sie sind kleiner als Planetoiden (= Asteroiden) und
entstammen entweder dem Planetoidengürtel oder den Kometenbahnen.
Wenn sie in Richtung der "Inneren Planeten" abdriften und dort
auf die Erdatmosphäre treffen, können aus ihnen Meteore ("Sternschnuppen") werden, die in der Atmosphäre
verglühen. Gelegentlich in so großer Zahl, dass von
Meteorschauern gesprochen wird. Oder sie werden zu Meteoriten, wenn sie bis zur Erdoberfläche gelangen
und dort - meist nur staubkorn- bis kieselsteingroß - einschlagen. Experten
gehen von einer Massenzunahme der Erde durch Meteoriten-Niederschlag aus.
Milchstraße
Eine Milchstraße, Galaxis, Galaxie (gr.: gala, galaktos
= Milch) ist ein Sternsystem, das aus unzähligen, dicht
gelagerten Sternhaufen besteht. Tatsächlich kann man bei der
Himmelsbeobachtung mit bloßem Auge an verschüttete Milch
denken. Man unterscheidet unsere "eigentliche" Milchstraße = Galaxis und
extragalaktische Milchstraßen = Galaxien.
Unsere Milchstraße Andromeda-Nebel
Mond
Erde mit Mond (im
Hintergrund).
Monde sind natürliche Himmelskörper, die einen Planeten
umkreisen. Zahl der Monde: Siehe bei den einzelnen Planeten.
Mondfinsternis
Bei einer linearen Position von Sonne—Erde—Mond gerät der Mond partiell oder total in den Kernschatten der Erde. Auch hier gelangt das an der Erde vorbeistreifende Sonnenlicht erst nach Streuung während seiner zweifachen Atmosphärenpassage auf die Mondoberfläche. Siehe auch bei "Abendrot"
Mondmonat
Eigentlich ein Pleonasmus; denn unser Zeit-Begriff
"Monat" leitet sich von "Mond"
ab. Die Zeitspanne von Neu- zu Neu-Mond oder von Voll- zu Voll-Mond
ist ein Mondmonat. Das sind ≅29,5 Tage.
Morgenstern
Wie der Abendstern wird auch der Morgenstern
von dem Planeten Venus verkörpert. Vor Sonnenaufgang
ist Venus am Osthorizont als (passiv) leuchtender "Stern"
zu sehen.
N
NASA
NASA = National Aeronautics and Space
Administration = Nordamerikanische Weltraumbehörde
Neptun
(gr. Poseidon)
Der 8. Planet von der Sonne aus. Gehört zu den äußeren und zu den
jupiterähnlichen Planeten = Gasriesen .
Mittl. Abstand zur Sonne (in AE): 30
Durchmesser (Erde=1): 3,88
Dichte: 1,64 g/cm3
Masse (Erde=1): 17,2
Neptun-Tag: 0,6
Neptun-Jahr: 165 Jahre
Umlaufgeschwindigkeit: 5,45 km/sec
Atmosphäre: 85% H, 13% He, 2% Methan
Albedo: 0,51
Monde: 13
Newton, Isaac
Isaac Newton (1643-1727) war englischer Mathematiker und
Physiker. Er arbeitete auf dem Gebiet der Optik, des Lichts und der
Mechanik. So entdeckte er die Spektralfarben des weißen
Sonnenlichts, erfand das Spiegelteleskop, entwickelte unabhängig
von Leibniz (Differential-Rechnung) die Fluxionsrechnung und
schuf als Hauptwerk das Gravitationsgesetz und die 3
Axiome der Mechanik: 1. Trägheitsgesetz; 2.
Dynamisches Grundgesetz; 3. Gegenwirkungsgesetz. Diese
Gesetze halfen E.Halley bei seinen Berechnungen der Kometen-Bahn.
O
id="opp">Opposition
Wenn von der Erde aus beobachtet der Längenunterschied
zwischen einem Gestirn und der Sonne 180° beträgt,
besteht eine Opposition. Beispiel: Bei Vollmond steht steht der
Mond in Opposition zur Sonne. Die inneren Planeten Merkur und Venus
können niemals in O. zur Sonne stehen.
Orbit
= Umlaufbahn eines Objekts (Planet, Planetoid, Komet, Mond,
Satellit, Raumfähre) um ein Gestirn.
P
Paradigma
Ein Paradigma ist ein mustergültiges Beispiel, Modell,
Vorbild. Wenn sich in der Wissenschaft bestimmte fundamentale
Erscheinungen nicht mehr nach den gültigen Paradigmen
erklären lassen, führen neue Erkenntnisse, die eine
schlüssige Erklärung ermöglichen, zu einer
wissenschaftlichen Revolution, zu einer neuen Weltsicht, zu
einem Paradigmenwechsel. So verhielt es sich bei dem
Nachweis des heliozentrischen Planetensystems durch Kopernikus, bei der Errechnung
der gesetzmäßigen Planetenbewegungen durch Kepler und bei der
Relativitätstheorie von Einstein.
Planet
Planeten sind größere Himmelskörper auf einer
Umlaufbahn um eine Sonne. Außer der Erde kennen wir 7 weitere Planeten und 2 Zwergplaneten in
unserem Sonnensystem.
Die Entscheidung der IAU (Internationale Astronomische Union) vom 24.08.2006, Pluto den Planeten-Status abzuerkennen und ihn - wie auch Ceres - als Zwergplaneten einzustufen, war nicht unumstritten, stützt sich aber auf die zugleich festgelegte Definition des Planeten-Status in den Resolutionen B5 und B6 (Wortlaut hier).
"Planet" "Zwergplanet" "Kleinkörper des Sonnensystems/SSSB" "Transneptunische Objekte/TNO"
Resolution B5 (Wortlaut hier)
- Planet: Ein Planet ist ein Himmelskörper
- auf einer Umlaufbahn um die Sonne,
- der eine ausreichende Masse und somit Eigen-Schwerkraft hat, um die zentrifugalen Festkörperkräfte zu überwinden, sodass er ein hydrostatisches Gleichgewicht und eine annähernd kugelige Gestalt aufrechterhalten kann,
- der seine Umlaufbahn freigeräumt hat.
- Zwergplanet: Ein Zwergplanet ist ein Himmelskörper
- auf einer Umlaufbahn um die Sonne,
- der eine ausreichende Masse und somit Eigen-Schwerkraft hat, um die zentrifugalen Festkörperkräfte zu überwinden, sodass er ein hydrostatisches Gleichgewicht und eine annähernd kugelige Gestalt aufrechterhalten kann,
- der seine Umlaufbahn nicht freigeräumt hat,
- der kein Satellit ist.
- Andere Objekte:
- Alle anderen die Sonne umlaufenden Objekte außer den Satelliten sollten als 'SSSB'/ 'Kleinkörper des Sonnensystems'/ 'Small Solar System Bodies' zusammengefasst werden (dies sind Asteroiden = Planetoiden, Meteoroiden, TNOs und Kometen).
Resolution B6
- Pluto
- Pluto ist nach der obigen Definition also ein Zwergplanet und gilt als Prototyp einer neuen Kategorie von TNO's (Trans-Neptunian Objects).
Pluto
(gr. Hades)
Pluto mit seinem Mond
Charon (1978 entdeckt)
Pluto ist ein Zwergplanet. Sein Orbit liegt an 10. Stelle von der
Sonne aus. Er gehört zu den Trans-Neptunischen Objekten (TNO). Planeten-Definition: hier
Mittl. Abstand zur Sonne (in AE): 39,30
Durchmesser (Erde=1): 0,18
Dichte: ≅2 g/cm3
Masse (Erde=1): 0,00002
Pluto-Tag: 6,4
Pluto-Jahr: 0,7
Umlaufgeschwindigkeit: 4,74 km/sec
Atmosphäre: 98% N2, Methan
Albedo: ≅0,5
Monde: 3
Polarlicht
Die Korpuskularstrahlung des Sonnenwinds wird in Polnähe durch das
Erdmagnetfeld zu den Polen hin abgelenkt und bringt in ≅100
km Höhe die atmosphärischen Teilchen zum Leuchten i.S. einer Fluoreszenz:
Nordlicht (Aurora borealis), Südlicht (Aurora australis). Siehe auch bei Aurora.
Ptolemaeus, Claudius
Griechischer Mathematiker und Astronom, der im oberägyptischen
Alexandria wirkte, im 2. Jahrhundert/n die mathematische
Astronomie und Geographie begründete und mit seinen
Berechnungen und Beobachtungen das geozentrische System vertrat, das nach ihm auch Ptolemäisches Weltbild genannt wird. Dieses sah die Erde als Zentrum der Planeten, ja des ganzen
Weltalls an und behielt seine Gültigkeit etwa 1 300 Jahre bis
zur Entwicklung des kopernikanischen Systems! Ptolemäus ging auch von einer Kugelgestalt der Erde aus, wie sie im antiken Griechenland bereits seit dem 6.-5. Jh. vuZ zum Wissensstand gehörte (Pythagoras, Platon), im europäischen Mittelalter sich jedoch erst im 6.-12. Jh. uZ in der Bevölkerung durchsetzte.
Q
Quasar
Quasare sind quasistellare Objekte im Kosmos,
die extrem starke Radiostrahlen aussenden und einen
äußerst hellen Kern besitzen. Die Leuchtkraft von
Quasaren übertrifft die von großen Sternsystemen um das
Hundertfache. Die Spektrallinien von Q. zeigen eine
ausgeprägte Rotverschiebung. Dies kann mit dem Doppler-Effekt als ein Hinweis auf eine große
Fluchtgeschwindigkeit gedeutet werden. Quasare haben eine
Entfernung von > 15 Mrd. Lichtjahren.
R
Rayleigh
John William Strutt Rayleigh (1842-1919), britischer, ungewöhnlich vielseitiger Physiker mit bedeutenden Beiträgen auf nahezu allen Gebieten der klassischen Physik, arbeitete vorwiegend auf dem Gebiet der Schwingungs- und
Wellenlehre, Akustik. Er entdeckte 1894 zusammen mit Ramsay das
Element Argon. Er erhielt 1904 den Nobelpreis für Physik. Die
nach ihm benannte R.-Streuung wird unter
Blauer Himmel, Morgen- und Abendrot erläutert.
Revolution
Der Umlauf eines Himmelskörpers um ein Zentralgestirn. Siehe
bei Kopernikus : "De
revolutionibus orbium coelestium" (Über die
Umlaufbewegungen der Himmelskörper)
Rotation
Die Drehung eines Himmelskörpers um die eigene Achse.
Siehe bei Erde. Nicht mit Umlauf zu verwechseln.
Rotationsdauer
= die Zeitspanne, in der sich ein Planet einmal um die eigene Achse
dreht = die Dauer eines Planeten-Tages, wobei die
Zeiteinheiten unserer Erde als Maß genommen werden.
S
Satellit
Ein Satellit umkreist als künstlicher Himmelskörper die
Erde oder einen anderen Planeten. Hier eine - bearbeitete -
Satellitenaufnahme der Erde (Europa und Nordafrika):
Saturn
(gr. Kronos)
Der 6. Planet von der Sonne aus. Wegen seiner gut sichtbaren
Ringe gilt er als "schönster" Planet. Das Ringsystem besteht aus Milliarden von staubkorn- bis metergroßen Gesteins- und Eispartikeln, die in einer Ebene den Planeten umkreisen. Zusammen besitzen die Ringe eine Höhe von etwa 100 km und eine variierende Breite von 250 000 km. Die 56 Saturnmonde ziehen weiter vom Planeten entfernt ihre Bahnen. Nach Jupiter
der zweitgrößte Planet unserer Sonne. Gehört zu den äußeren und zu den jupiterähnlichen
Planeten = Gasriesen.
Mittl. Abstand zur Sonne (in AE): 9,54
Durchmesser (Erde=1): 9,42
Dichte: 0,6 g/cm3
Masse (Erde=1): 95,1
Wolkentemperatur: -125°C
Saturn-Tag: 0,4
Saturn-Jahr: 29,5
Umlaufgeschwindigkeit: 9,6 km/sec
Atmosphäre: 90% H, 10% He, Spuren Methan
Albedo: 0,46
Monde: 56 (gesichert)
Schwerelosigkeit
Verlässt ein Astronaut die Gravitation der Erde und befindet
er sich noch nicht im Schwerefeld eines anderen
Himmelskörpers, so besteht Schwerelosigkeit. In diesem
Zustand gibt es keinen "freien Fall", man wiegt 0,0 kg.
Solartechnik
Die Technik zur Nutzung der Sonnenenergie
In früher griech. Vorzeit mussten sich die Menschen mit dem Sonnengott Helios gut stellen. Er hatte das Monopol über die Sonnenenergie und teilte den Menschen ihr Quantum zu, indem er sein Pferdegespann mit der Sonne - den Sonnenwagen - über den Himmel jagte:
Sonne
(lat. sol, gr. helios):
mouseover:
Zentralstern unseres Planetensystems, Ursprung aller
unserer Energieformen, unser Mutterstern, als Licht- und
Wärmespenderin ist sie die conditio sine qua non
für alles Leben auf der Erde, astronomischer Taktgeber
für Uhren und Kalender. Vor anderen, gefährlichen
Strahlungen der Sonne wie z.B. dem UV-Licht oder radioaktiven
Strahlen schützen uns zum einen die - intakte?! -
Erdatmosphäre, zum andern die große Entfernung dieses
riesigen Kernfusions-Reaktors. Aber zurück zur
Zeitmessung: Die Sonne ist die Uhr.
/ die aktuelle Uhrzeit ist:
. Wir bemühen uns lediglich darum, kleine und kleinste
Zeiteinheiten zu definieren - wobei wiederum die Mitgift der Sonne
(Quarz, Caesium) den Takt vorgibt - oder uns mit
Kalenderberechnungen an die astronomischen Gegebenheiten
anzupassen. Jedoch bei der Namensgebung der Monate und Tage
genießen wir "schöpferische" Freiheit.
Durchmesser: 1.300.000 km
Dichte: 1,41 g/cm3
Masse: 1,989x1030 kg *
Kern-Temperatur: ≅15.000.000°C
Oberflächen-Temp.: ≅6.000°C
Sonnen-"Tag": ≅30
Planeten: 9 (Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn,
Uranus, Neptun, Pluto)
* 99,8% der gesamten Masse des
Sonnensystems sind allein in der Sonne vereinigt. Siehe auch
bei Sonne und Planeten
Stern
Ein Stern ist ein strahlungsaktiver Himmelskörper. Dazu werden
in erster Linie alle sichtbares Licht ausstrahlenden Sterne
gezählt, deren bekanntester unsere Sonne ist. Auch die
Endstadien einer Stern-Existenz, wie Rote Riesen, Weiße Zwerge
oder Neutronensterne gehören zur Klasse der Sterne.
Die "echten" Sterne wurden früher Fixsterne
genannt, um sie von Nicht-Sternen, den
Wandel"sternen" (heute: Planeten) und
Schweif"sternen" (heute: Kometen) zu unterscheiden. Allerdings bewegen
sich auch Sterne fort, jedoch wesentlich langsamer als Kometen,
Planeten oder Meteoroiden. Daher konnten zwar Sternbilder über viele Jahrhunderte
ihre figürliche Anordnung behalten, werden aber langfristig
nicht mehr erkennbar sein.
Sternbild
In der Frühgeschichte der Menschheit haben zahlreiche
musterartige Sterngruppen in ihrer zweidimensionalen
Erscheinung die Phantasie der Menschen angeregt. So wurden
mythologische oder auch alltägliche Figuren in diese
Sterngruppen hineingedeutet: Sternbilder.
Sie sind als Tierkreiszeichen Thema der Astrologie, die mit ungezählten
Horoskop-Variationen den Einfluss der Sternenwelt auf unser
Befinden vertritt. Aber auch die Astronomie bedient sich der Sternbilder z.B. bei
der Lokalisation bestimmter Beobachtungen.
Sternbild "Steinbock"
Supernova
Vor dem Erlöschen eines Sterns, dessen Energieversorgung
erschöpft ist, kommt es zu einer explosionsartigen Steigerung
seiner Leuchtkraft, die der einer ganzen Galaxie entsprechen kann:
Supernova
Transneptunische Objekte = TNO
Als transneptunisches Objekt (TNO) bezeichnet man Himmelskörper, die sich außerhalb der Umlaufbahn von Neptun, dem äußersten Erdplaneten, um die Sonne bewegen (in einer Sonnenentfernung von 30-50 AE). Seit den IAU-Resolutionen von 2006 kann der Zwergplanet Pluto wohl als das bekannteste TNO bezeichnet werden. Die TNO sind also Bestandteile des Kuiper-Gürtels, sind somit KGO (Kuiper-Gürtel-Objekte).
Die meisten TNO werden im Kuipergürtel vermutet, deswegen wird der Begriff Kuipergürtelobjekt (KBO, von englisch Kuiper Belt Object) auch synonym für transneptunisches Objekt verwendet. Heute kennt man einige hundert TNO, vermutet aber allein einige zehntausend Objekte, deren Durchmesser über 100 km groß ist.
Treibhauseffekt
Wenn Sonnenenergie bis zur Erdoberfläche gelangt, aber die
von der Erde ausgehende Wärmestrahlung von der mit
CO2 und H2O-Dampf angereicherten
Atmosphäre zurückgehalten wird, spricht man vom
"Treibhauseffekt".
U
UFO
Ein UFO ist ein "unknown flying
object", ein "unbekanntes
Flug-Objekt", welches oft mit Raumschiffen
außerirdischer Lebewesen in Verbindung gebracht wird,
meist/immer aber durch optische Täuschungen der
verschiedensten Art bedingt ist.
Umlaufdauer
= die Zeitspanne, die ein Planet für einen Umlauf (Revolution)
um die Sonne benötigt = die Dauer eines Planeten-Jahrs.
Dagegen bezeichnet man die Rotationsdauer eines Planeten, also die
Dauer einer Umdrehung um die eigene Achse als Tag, wobei das
Erdjahr und der Erdtag als Zeiteinheiten für andere Planeten
gelten (= 1).
Uranus
Der 7. Planet von der Sonne aus. Gehört zu den äußeren, den jupiterähnlichen
Planeten = Gasriesen .
Mittl. Abstand zur Sonne (in AE): 19,18
Durchmesser (Erde=1): 4,1
Dichte: 1,29 g/cm3
Masse (Erde=1): 14,5
Uranus-Tag: 0,7
Uranus-Jahr: 84
Umlaufgeschwindigkeit: 6,8 km/sec
Atmosphäre: 83% H, 15% He, 2% Methan
Albedo: 0,56
Monde: 27
Urknall
Eine Hypothese zur Entstehung des Universums geht von einem
Urknall vor ≅15 Mrd. Jahren aus. Natürlich nur
ein Denkmodell; denn die Frage nach dem Davor" und dem Woher
ist (und bleibt?!) völlig offen! - Die Entstehung unseres
Sonnensystems wird vor ≅5 Mrd. Jahren angenommen.
V
Venus
(gr. Aphrodite)
Der 2. Planet von der Sonne aus. Gehört zu den inneren, den erdähnlichen Planeten. Wird
Morgen- und Abendstern genannt.
Mittl. Abstand zur Sonne (in AE): 0,72
Durchmesser (Erde=1): 0,95
Dichte: 5,25 g/cm3
Masse (Erde=1): 0,82
Oberflächen-Temperatur: 482°C
Venus-Tag: 243
Venus-Jahr: 0,6
Umlaufgeschwindigkeit: ≅35 km/sec
Atmosphäre: 96% CO2, 3% N2
Albedo: 0,5
Monde: 0
Void
Riesiger Leerraum zwischen den Materiestrukturen des Universums
Wasser
H2O - auf der Erde weit verbreitete Flüssigkeit,
die im festen Aggregatzustand "Eis", im gasförmigen
Zustand "Dampf" genannt wird. Auch auf weiteren Planeten
und Monden unseres Sonnensystems wurde Wasser in riesigen Mengen
aber nur dünner Verteilung nachgewiesen. Im Wasser ist nach
bisherigen Kenntnissen das irdische Leben entstanden. Für
alles Leben unseres Planeten ist Wasser eine unverzichtbare
Voraussetzung. Obwohl in gigantischen Mengen vorhanden (etwa 1400
Mio km3), lässt sich nur ein verschwindend geringer
Anteil (0,3%) als Trinkwasser verwenden.
Weißer Zwerg
Ein W. Z. stellt die letzte Phase eines Sterns dar, der nach
Verbrauch der Kernbrennstoffe H und He weniger als etwa
1½ Sonnenmasse besitzt. Die zwischen 10.000 und
100.000° Kelvin liegende Oberfächen-Temperatur
erklärt die weiße Farbe des sterbenden Sterns. Er
kühlt langsam ab und wird zum Schwarzen Zwerg.
Weltraum
Das Universum; alles, was über 100 km von unserem Planeten Erde entfernt ist.
X-ray = Röntgenbild, -Aufnahme, -Durchleuchtung;
X-rays = Röntgenstrahlen
Zenit
Der Scheitelpunkt einer vom Beobachter auf der Erde senkrecht zum
Himmelsgewölbe verlaufenden Linie. Entgegengesetzt befindet
sich der Nadir(-Scheitelpunkt).
Zwerggalaxie
Eine außerhalb unserer Galaxis liegende Galaxie mit einem
Durchmesser von < 20.000 Lichtjahren wird als Z. bezeichnet.
Zwergplanet
Neu-Definition von Himmelskörpern, denen auch Pluto zugeordnet wurde. Siehe Resolutionen der IAU/24.08.2006
|