Paradigmen

und ihr Wechsel

• menschliche Lebensumstände und kulturelle Evolution unter dem Aspekt des Paradigmenwechsels • ©Paradigmen2002 •

Rad

  




Stellen Sie sich vor,

Sie müssten nur einen Tag ohne die Hilfeleistung des Rades auskommen. Lastentransport, Personenverkehr zu Wasser, Lande und in der Luft, Aufzüge und Rolltreppen, abertausende Hilfsmittel des Alltags, großtechnische Anlagen, oder "nur" Rasenmäher, Trockenrasierer, Pizza-Taxi und Roulette...

Unzählige, eigentlich ganz banale, für uns alltägliche Errungenschaften erhalten eine radikal andere Bedeutung ohne das Rad, ohne das Rad-Prinzip.

Es besteht kein Zweifel: ohne direkte und indirekte Radunterstützung wären wir in die Steinzeit zurückversetzt.

Bis heute wissen wir nicht genau, wie die ägyptischen Pyramiden ohne das Hilfsmittel "Rad" errichtet werden konnten. Hatten die Myriaden von Bauarbeitern die riesigen Quader auf Baumstämmen gerollt und damit eine Vorform des Rades benutzt?   Wie auch immer:

Das Leben ohne Rad - eine Mühsal von früh bis spat!




Sie verstehen also,

dass der Menschheit mit der Erfindung des Rads wohl ihre größte technische Erfindung gelungen ist. Eine Erfindung, die irgendwann vor etwa 5.000 Jahren wie ein Geistesblitz unser Leben erleichtert, revolutioniert, ja ein riesiges Stück lebenswerter und bequemer - natürlich auch gefährlicher (siehe Vorwort) - gemacht hat.

Eine Erfindung, mit der es gelungen ist, die linear ausgerichteten Kräfte des Ziehens, Schiebens, Hebens usw. in eine zirkuläre, eine Drehbewegung zu verwandeln und eine Menge von Reibungsenergie einzusparen. Man vergleiche nur einen Fußmarsch von 5 km mit einer ebenso langen Fahrrad-Tour.

Alle später erfundenen Kraftmaschinen haben nur den einen Zweck: Die Kraftanstrengung von Mensch und Tier bei der Benutzung der Rad-Geräte soll effizienter und bequemer von Apparaten übernommen werden, die zuerst die ungerichtete Energie des Wasserdampfs oder entzündeter Brennstoffe usw. in eine lineare und dann in eine rad-adaptierte kreisende Bewegung verwandeln; oder - unter Einsparung eines Umwandlungsschrittes - die bereits linearen Energieströmungen der Elektrizität, des Wassers oder des Winds in Drehbewegung verwandeln.

Dem Rad wohnt ein Stück Unendlichkeit inne: Während die Linie von "A" bis "B" reicht, so hat der Kreis weder Anfang noch Ende ...

Und noch etwas hebt diese Erfindung aus dem Meer aller anderen heraus: So unendlich viele Entdeckungen/Erfindungen hat die Menschheit der Schatzkammer Natur, der Biologie entnommen (Bionik). Das Rad aber existiert nirgends in der Natur und kann - aus Gründen der Gewebe-Ernährung - kein Ergebnis der Evolution sein. Der Mensch hat es geschaffen und damit wohl die Ausnahme der Regel: "Es gibt nichts Neues unter der Sonne" (Prediger 1,9)! Der Mensch wird es zum Guten wie zum Bösen verwenden.