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Stellen Sie
sich vor,
Sie müssten nur einen Tag ohne die Hilfeleistung des Rades
auskommen. Lastentransport, Personenverkehr zu Wasser, Lande und in
der Luft, Aufzüge und Rolltreppen, abertausende Hilfsmittel des
Alltags, großtechnische Anlagen, oder "nur" Rasenmäher,
Trockenrasierer, Pizza-Taxi und Roulette...
Unzählige, eigentlich ganz banale, für uns alltägliche
Errungenschaften erhalten eine radikal andere Bedeutung ohne das
Rad, ohne das Rad-Prinzip.
Es besteht kein Zweifel: ohne direkte und indirekte
Radunterstützung wären wir in die Steinzeit zurückversetzt.
Bis heute wissen wir nicht genau,
wie die ägyptischen Pyramiden ohne das Hilfsmittel "Rad" errichtet
werden konnten. Hatten die Myriaden von Bauarbeitern die riesigen
Quader auf Baumstämmen gerollt
und damit eine Vorform des Rades benutzt? Wie auch
immer:
Das Leben ohne Rad - eine Mühsal von früh bis spat!
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Sie verstehen also,
dass der Menschheit mit der Erfindung des Rads wohl ihre größte
technische Erfindung gelungen ist. Eine Erfindung, die irgendwann
vor etwa 5.000 Jahren wie ein Geistesblitz unser Leben erleichtert,
revolutioniert, ja ein riesiges Stück lebenswerter und bequemer -
natürlich auch gefährlicher (siehe Vorwort) - gemacht hat.
Eine Erfindung, mit der es gelungen ist, die linear ausgerichteten
Kräfte des Ziehens, Schiebens, Hebens usw. in eine zirkuläre, eine
Drehbewegung zu verwandeln und eine Menge von Reibungsenergie
einzusparen. Man vergleiche nur einen Fußmarsch von 5 km mit einer
ebenso langen Fahrrad-Tour.
Alle später erfundenen Kraftmaschinen haben nur den einen Zweck:
Die Kraftanstrengung von Mensch und Tier bei der Benutzung der
Rad-Geräte soll effizienter und bequemer von Apparaten übernommen
werden, die zuerst die ungerichtete Energie des Wasserdampfs oder
entzündeter Brennstoffe usw. in eine lineare und dann in eine
rad-adaptierte kreisende Bewegung verwandeln; oder - unter
Einsparung eines Umwandlungsschrittes - die bereits linearen
Energieströmungen der Elektrizität, des Wassers oder des Winds in
Drehbewegung verwandeln.
Dem Rad wohnt ein Stück Unendlichkeit inne: Während die Linie von
"A" bis "B" reicht, so hat der Kreis weder Anfang noch Ende ...
Und noch etwas hebt diese Erfindung aus dem Meer aller anderen
heraus: So unendlich viele Entdeckungen/Erfindungen hat die
Menschheit der Schatzkammer Natur, der Biologie entnommen (Bionik).
Das Rad aber existiert nirgends in der Natur und kann - aus
Gründen der Gewebe-Ernährung - kein Ergebnis der Evolution sein. Der Mensch hat es
geschaffen und damit wohl die Ausnahme der Regel: "Es gibt nichts
Neues unter der Sonne" (Prediger 1,9)! Der Mensch wird es zum Guten wie zum Bösen verwenden.
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