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Vor Entdeckung der X-Strahlen galt:
Auf irgendeine Art und Weise in das Innere unseres Körpers zu
schauen, ohne ihn
aufzuschneiden, sogar ohne ihn auch nur zu berühren: Dies ist ein
Ding der Unmöglichkeit!
Die genaue Lokalisation und Beschaffenheit eines Knochenbruchs
sowie die Beobachtung seiner Abheilung, der Verlauf und die
Durchgängigkeit der Blutgefäße, des Darms, der Harnwege, das
Aufspüren von Gallen- oder Harnsteinen, dies alles zu sehen, auf
Bildern betrachten zu können, wäre wunderbar, ist aber eben doch
nur Phantasterei, schade ...
Und doch bleibt es ein Menschheitstraum, mit dessen Erfüllung so
viele Erkrankungen so viel früher und so viel genauer erfasst und
behandelt werden könnten.
Doch, was unmöglich scheint, bleibt Wunsch, bleibt Traum, bleibt ein
Fall für Illusionen.
ElektroMagnetisches Spektrum - EMS,
10er-1000er Potenzen des dez. Zahlensystems und
transatlantische Zahlen-Sprach-Verwirrung
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W. C. Röntgen
schafft ein neues Paradigma:
Bei experimentellen Arbeiten mit Kathodenstrahlröhren entdeckt
Wilhelm Conrad Röntgen
(1845-1923) zufällig, dass Kathodenstrahlen einige Kristalle zur
Fluoreszenz anregen, die auf seinem Labortisch von anderen Arbeiten
noch liegen geblieben waren. Das Besondere daran ist jedoch, dass
die Kathodenstrahlröhre mit Pappe abgedeckt ist. Eigentlich hätte -
nach den Kenntnissen über das Verhalten bekannter Strahlen - keine
Lumineszenz auftreten dürfen. Es muss
also eine neue Art von Strahlen sein, die feste Materie zu
durchdringen vermag. Neben dieser Fähigkeit der bisher unbekannten
Strahlung - daher von ihm "X-Strahlen" genannt - stellt R. auch
fest, dass sich Photopapier von den unsichtbaren Strahlen schwärzen
lässt. Im angelsächsischen Sprachraum werden Röntgenstrahlen
wie von Röntgen vorgeschlagen "X-rays" genannt.
Ende Dezember 1895 veröffentlicht Röntgen eine wissenschaftliche
"Mitteilung" unter dem Titel
"Eine neue Art von
Strahlen. Vorläufige Mitteilung."
1901 erhält
Röntgen für diese Entdeckung den Nobelpreis für Physik . Er war
übrigens der erste Nobelpreisträger dieser Fachrichtung.
Mit
diesen Strahlen ist ihm eine wahrhaft gigantische Entdeckung
gelungen, die nicht nur die Medizin revolutioniert, sondern eine
große Zahl anderer Disziplinen erst entstehen lässt wie Röntgenastronomie, Röntgenmaterialprüfung,
R.-Spektroskopie und Röntgenlasertechnologie.
Eine unglaubliche Wende vollzieht
sich in der Medizin. Die neue Methode hält langsam erst, dann immer schneller und
unaufhaltsam Einzug in die Medizin und viele technische und
wissenschaftliche Disziplinen. Nahezu keine medizinische Grunduntersuchung kann
auf Röntgendarstellungen verzichten, ganz zu schweigen von den
weiterführenden Spezialuntersuchungen
wie etwa die Computertomographie oder die
differenzierten fachspezifischen Röntgen- Untersuchungen (z.B.
Cholangiographie, Urographie, Angiographie usw.). Ein
Menschheitstraum ist in Erfüllung gegangen.
Anfangs kennt man die Risiken der Röntgenstrahlen nicht, die ja zu
den ionisierenden Strahlenarten gehören. Diese Risiken - von
Krebserzeugung bis Keimgutschädigung - werden heute auf Grund
strahlensparender Technologie und bestimmter Auflagen der Strahlenschutzverordnung
in Grenzen gehalten.
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