Vom Gartenbau im Klostergarten
Ein Lehrgedicht (anno 827)
Mönch Walahfried Strabo von der Reichenau (809-849)
(Deutsch / Latein - Versmaß: Hexameter)
INHALTSVERZEICHNIS
 Vom Gartenbau 
 Schwierigkeiten 
 Salbei 
 Raute 
 Eberraute 
 Flaschenkürbis I 
 Flaschenkürbis II 
 Melone I 
 Melone II 
 Wermut 
 Marrubium 
 Fenchel 
 Schwertlilie 
 Liebstöckel 
 Kerbel 
 Lilie 
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 Botanik-Seite 
 Fleiß und Frucht der Arbeit 
 Zueignung des Werkleins 
 Schlafmohn 
 Scharlei 
 Muskateller-Salbei 
 Frauenminze 
 Minze 
 Poleiminze 
 Sellerie 
 Betonie, Heilziest 
 Odermennig 
 Ambrosia 
 Katzenminze 
 Rettich 
 Rose I 
 Rose II 
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 Lageplan des Gartens 


  
Glücklich beginnt hiermit Schiels oder Schielers
Versbuch zur Kultivierung des Gartens:

Vom Gartenbau 

Zahlreich gewiss sind Zeichen und Vorzug des ruhigen Lebens,
Nicht das Geringste ist es jedoch, der Rosenstadt Paestum
Kunst sich zu weihn in der Arbeit des fruchtbaren Gottes Priapus.
Was für Land du immer besitzest, und wo es sich finde,
Sei's, dass auf sandigem Strich nur Steine unfruchtbar lasten,
Oder es bringe aus fetter Feuchte gewichtige Früchte,
Liegend auf ragenden Hügeln erhöht oder günstig im weiten
Niedrigen Feld oder lagernd geschmiegt an die Lehre des Tales -
Nirgends weigert es sich, die ihm eignen Gewächse zu zeuge.
Wenn deine Pflege nur nicht ermattet in lähmender Trägheit,
Nicht sich gewöhnt zu verachten den vielfachen Reichtum des Gärtners
Törichterweise, und nur sich nicht scheut, die schwieligen Hände
Bräunen zu lassen in Wetter und Wind und nimmer versäumet,
Mist zu verteilen aus vollen Körben im trockenen Erdreich.
Dies entdeckte mir nicht landläufiger Rede Erkenntnis
Und nicht allein Lektüre, die schöpft aus den Büchern der Alten:
Arbeit und eifrige Neigung vielmehr, die ich vorzog der Muße,
Tag für Tag, haben dies mich gelehrt durch eigne Erfahrung. 

Schwierigkeiten des Gartenbaus 

Wenn der Winter, dies Abbild des Alters, des jährlichen Kreislaufs
Magen, der gierig die reichen Früchte der Arbeit verzehret,
Durch das Kommen des Frühlings vertrieben, sich birgt in der Erde
Tiefstem Versteck, und der Lenz die Spur der verwüsteten Jahrzeit
Auszutilgen beginnt im Wiedererwachen des Lebens,
Und der ermatteten Flur ihre frühere Schönheit zu bringen, -
Frühling, du Anfang des kreisenden Jahrs und Schmuck seines Laufes! -
Wenn dann reinere Lüfte die heiteren Tage eröffnen,
Kräuter und Blumen, vom Zephyr geweckt, ihre schüchternen Triebe
Aus den Wurzeln senden zum Licht, die im finsteren Schoße
Lang sich verbargen, scheuend und hassend die eisigen Fröste,
Wenn die Wälder mit Laub und die Berge mit üppigen Kräutern,
Lachende Wiesen schon grünen mit Gras, eine Weide der Augen,
Dann haben Nesseln den Raum überwuchert, der vor meiner Türe
östlich zur Sonne sich wendet als Garten auf offenem Vorplatz,
Und auf den Flächen des Feldchens ist übles Unkraut gewachsen,
Pfeilen vergleichbar, verderblich bestrichen mit ätzendem Gifte.
Wie dem zu wehren? So dicht war durch unten verkettete Wurzeln
Alles verwachsen, gleichwie im Stalle der Wärter ein grünes
Flechtwerk verfertigt, kunstvoll gewirket aus biegsamen Ruten,
Wenn die Hufe des Pferds in gestaueter Feuchtigkeit leiden,
Weich und morsch wird der Hornschuh, den schwammigen Pilzen vergleichbar.
Ungesäumt greife ich an mit dem Karst, dem Zahn des Saturnus,
Ruhende Schollen, breche das leblos starrende Erdreich
Auf und zerreiße die Schlingen der regellos wuchernden Nesseln,
Und ich vernichte die Gänge, bewohnt von dem lichtscheuen Maulwurf,
Regenwürmer dabei ans Licht des Tages befördernd.
Dann im Südhauch, bestrahlt von der Sonne, erwärmt sich das Gärtchen,
Und ich umzäume mit Holz es im Viereck, damit es beharre,
Über dem ebenen Boden ein wenig höher gehoben.
Allerwärts wird dann die Erde mit krummer Hacke zerkleinert,
Gärstoff des fetten Düngers darauf gestreut in den Boden.
Manche Kräuter sucht man aus Samen zu ziehen, durch alte
Stecklinge andre zu frischem Keimen und Wachse zu bringen. 

Beständiger Fleiß des Gärtners und Frucht seiner Arbeit 

Schließlich besprengt bisweilen ein Frühlingsregen die junge
Saat, und wechselnd erquickt der schmeichelnde Mondschein der Blätter
Zartes Gefieder. Andererseits, wenn trockene Zeiten
Weigerten etwa den Segen des Taus, dann trieben mich eifrig
Liebe zum Garten und Sorge, dass nicht die fasrigen, kleinen
Wurzeln erschlafften vor Durst, in geräumigen Krügen zu schleppen
Ströme erfrischenden Wassers und tropfenweise zu gießen
Aus den eigenen Händen, damit nicht in heftigem Schwalle
Allzu reichliche Fluten verschwemmten die keimenden Saaten.
Alsbald kleidet sich nun mit den zartesten Keimen das ganze
Gärtchen, und wenn auch ein Teil seiner Beete unter dem hohen
Dache, Regen und Tau entbehrend, verstaubt und verschmachtet,
Und wenn ein anderer Teil in dauerndem Schatten die Sonne
Flieht und vermisst, weil hindernd zur Seite hoch eine Wand den
Zugang des feurigen Himmelsgestirnes ihm neidisch verweigert, -
Gleichwohl hat doch mein Garten von dem, was man einst ihm vertraute,
Nichts ohne Hoffnung auf Wachstum untätig im Boden verschlossen.
Nein, der hat, was er beinah vertrocknet empfing, in gehöhlte
Gruben versetzt, mir erstattet voll wiedererwachender Grüne,
Vielfach vermehrt in zahlreicher Frucht die Aussaat belohnend.
Nun braucht es Dichtertalent, Erkenntnis und Schönheit der Rede,
Um zu verkünden die Namen und Kräfte so reichlicher Ernte,
Dass auch das Kleine dadurch mit hoher Ehre sich schmücke. 

Salbei (Salvia officinalis) Abb.► 

Leuchtend blühet Salbei ganz vorn am Eingang des Gartens,
Süß von Geruch, voll wirkender Kräfte und heilsam zu trinken.
Manche Gebresten der Menschen zu heilen, erwies sie sich nützlich,
Ewig in grünender Jugend zu stehen hat sie sich verdient.
Aber sie trägt verderblichen Zwist in sich selbst: denn der Blumen
Nachwuchs, hemmt man ihn nicht, vernichtet grausam den Stammstrieb,
Lässt gierigem Neid die alten Zweige ersterben. 

Weinraute  (Ruta graveolens) Abb.► 

Diesen schattigen Hain ziert dunkelfarbiger Raute
Grünend Gebüsch. Ihre Blätter sind klein, und so streut sie wie Schirmchen
Kurz ihren Schatten nur hin. Sie sendet das Wehen des Windes
Durch und die Strahlen Apolls bis tief zu den untersten Stengeln.
Rührt man leicht sie nur an, so verbreitet sie starke Gerüche.
Kräftig vermag sie zu wirken, mit vielfacher Heilkraft versehen,
So, wie man sagt, bekämpft sie besonders verborgene Gifte,
Reinigt den Körper von Säften, die ihn verderblich befallen.

Eberraute  ( Artemisia abrotanum) Abb.► 

Ebenso leicht ist's, den hohen Wuchs deiner Staude zu preisen,
Eberraute, bewundernd das Blattwerk, das reich sich entfaltet,
Üppig in Zweige geteilt und feinen Haaren vergleichbar.
Dieser duftende Schopf, zugleich mit den biegsamen Zweigen
Ärztlichen Mitteln vermengt, ergibt eine nützliche Mischung.
Fieber wehret sie ab, scheucht Seitenstechen, bringt Hilfe,
Wenn die tückische Gicht uns mit plötzlichem Anfall belästigt.
Aber noch mehr: Sie hat so viel Kräfte wie haarfeine Blätter.

Flaschenkürbis I  ( Cucurbita lagenaria) I Abb.► 

Siehe, da wächst auch der Kürbis. Aus winzigem Samen zur Höhe
Reckt er sich, streut mir den Schilden der Blätter riesige Schatten
Und entsendet mit üppigen Zweigen haltende Ranken.
Gleich wie der laubige Efeu die ragende Ulme umwindet,
Legt seine schmiegenden Arme vom Mutterschoße der Erde
Rings um den Baum und, reichend empor zum obersten Wipfel,
Decket die Runzeln der Rinde mit seinem frischgrünen Kleide,
Oder auch wie die an Bäumen gezogene Rebe am Stamme
Ranket und oben die Zweige mit Beerenbüscheln bekleidet,
Steigend aus eigener Kraft hinauf in die Höhe der Krone,
Also dass von dem fremden Sitze die rötlichen Trauben
Hangen du siehst, denn Bacchus belastet das grünende Stockwerk,
Und seine stärkeren Triebe zerteilen hoch oben das Laubdach:
So sucht auch mein Kürbis, aus schwächlichem Stamme entsprossen,
Halt an den gabligen Stützen, die man ihm dazu bereitstellt.
Klammernd mit hakigen Ranken, erfasst er die Zweige der Erle.
Dass kein tobender Sturmwind ihn loszureißen vermöge,
Treibt er gleich viele Ranken hervor, wie er Knoten erzeuget,
Und weil jede am Ende in doppelte Klammern sich gabelt,
Packen sie rechts und links von allen Seiten die Stütze.
Gleich wie wenn spinnende Mädchen die weiche Wolle hinüber
Ziehn auf die Spindel, und wie sie, geschwungen zu großen Spiralen,
Ordnen in zierlicher Windung die ganze Reihe der Fäden,
Also umschnüren in Ketten die weitausholenden Ranken
Und verkleiden von Stufe zu Stufe die rundlichen Zweige,
Bringen es fertig, mit fremden Kräften gar über den Dachfirst
Hoher Hallen in schwimmendem Flug triumphierend zu steigen.

Flaschenkürbis II  (Cucurbita lagenaria) II Abb.► 

Wie vermag ich die rings von den Zweigen hangenden Früchte
Würdig zu preisen? Sie sind allenthalben mit Furchen nicht minder
Sicher geformt, als wenn du gedrechseltes Holz, in der Mitte
Künstlich vom Messer des Drechslermeisters geglättet, betrachtest.
Abwärts gebogen an schmächtigem Stiele hangen die Früchte,
Tragen am schlanken, länglichen Halse gewaltige Körper;
Riesenhaft dehnt sich die Fülle sodann zum gewichtigen Leibe,
Alles ist Bauch und alles ist Wanst. Und im Kerker der Höhlung
Nähren, geordnet in Reih und Glied, sie zahlreiche Kerne;
Fruchtbar verheißen sie dir entsprechend üppige Ernte.
Ja, solange die Frucht des Kürbis noch saftig und zart ist,
Ehe die Flüssigkeit, die sie im Innern birgt, beim späten
Nahen des Herbstes vertrocknet und rings die Schale verholzet,
Sehen wir sie nicht selten mit anderen köstlichen Speisen
Umgehn am Tische; getränket im Fett der dampfenden Pfanne,
Mögen fürwahr die wohlzubereiteten Stücke gar manchmal
Trefflich den Nachtisch versehen als süße Delikatesse.
Lässt man jedoch die Frucht am Mutterstock ihrer Pflanze
Dulden des Sommers Glut und schneidet sie reif mit dem Messer,
Kann als Gefäß sie gestaltet werden zu stetem Gebrauche,
Schafft man die Eingeweide heraus aus dem bauchigen Körper,
Schneidend leicht mit dem Eisen, im Drehen das Innere glättend.
Eines Schoppens Menge hat manchmal Platz in der Höhlung,
Oder sie fasst gar in sich den größeren Teil eines Maßes.
Dieser Krug, verpichst du ihn wohl mit Pechleim, bewahret
Lange dir frisch die Gaben des spendenden Bacchus Lyaeus.

Melone I  (Cucumis melo) I Abb.► 

Gleichfalls am selbigen Platz, wo den untersten Beeten sich anschließt
Jene üppige Saat, die in dürftigem Lied ich besungen,
Sieht man ein kräftiges Rankengewächs von anderer Gattung
Kriechen auf staubigem Grund und runde Früchte erzeugen.
Diese Sorte von Früchten, sie lagert sich meist auf des Bodens
Trockenem Rücken und schwillt in erstaunlich mächtigem Wachstum,
Bis sie dann, gelblich gefärbt von den Sonnenstrahlen des Sommers,
Füllet mit reifem Ertrag die Körbe des erntenden Gärtners.
Dann kann man sehn, dass die einen von ziemlich schlanker Gestalt sind,
Andre dagegen, mit wohlentwickeltem Bauch, sind ovaler
Form, dem beweglichen Rund einer Nuss, eines Eis zu vergleichen,
Ähnlich wohl auch einer Kugel, die hängt an gebogenen Händen,
Glänzend sich dreht als Blase um schäumende Seife beim Waschen,
Ehe der Schaum noch zergeht, zurückgeflossen zu Wasser;

Melone II  (Cucumis melo) II Abb.► 

Während er steif noch steht an den fest verschlungenen, in einem
Eifer sich gegenseitig und wechselnd reibenden Fingern,
Öffnet sich zwischen den Händen nur eng ein Durchpass und Ausgang;
Bläst man hinein aus zusammengezogenem Munde den Atem,
Dehnt sich die luftige Masse, wie wenn aus Glas sie bestünde,
Formt eine Kugel, schwebend genau an der Stelle des Grundes,
Wo sich die Wölbung der Hände von allen Seiten vereinigt.
Wenn nun tief in den Leib dieser Frucht eindringet das Messer,
Locket es reichliche Bächlein hervor, und es schwimmen im Safte
Massenhaft Samen. Zerteilt man das hohle Gehäuse von Hand in
Zahlreiche Stückchen, so freut sich der Gastfreund bei Tische des guten
Leckerbissens der Gärten. Denn Weiße des Fleischs und Aroma
Schmecken dem Gaumen, und nicht wird solcherlei Speise die harten
Backenzähne erschrecken: gekaut schon im eiligen Schluck, hält
Kühl mit natürlicher Kraft sie die Eingeweide des Leibes.

Wermut  ( Artemisia absinthium) Abb.► 

Dicht daneben der Platz trägt die Stauden des bitteren Wermuts,
Duft ist ein anderer, und bittrer bei weitem schmeckt er zu trinken.
Brennenden Durst zu bezwingen und Fieberglut zu vertreiben,
Diese Wirkung durch rühmliche Kraft kennt man lang aus Erfahrung.
Auch wenn plötzlich vielleicht der Kopf dir hämmert in scharfem
Stechendem Schmerz oder quälender Schwindel erschöpfend dich heimsucht,
Wende an ihn dich um Hilfe und koche des laubigen Wermuts
Bitteres Grün; dann gieße den Saft aus geräumigem Becken
Und überspüle damit den höchsten Scheitel des Hauptes.
Hast du mit dieser Brühe die feinen Haare gewaschen,
Lege dir auf, daran zu denken, zusammengebundene Blätter,
Und eine mollige Binde umschlinge das Haar nach dem Bade.
Ehe noch zahlreiche Stunden im Laufe der Zeiten verrinnen,
Wirst du dies Mittel bewundern nebst all seinen anderen Kräften.

Andorn  ( Marrubium vulgare) Abb.► 

Soll ich den Andorn daneben erwähnen, das schätzbare, kräftig
Wirkende Kraut, mag schärfer er zwar auch brennen im Munde
Und im Geschmack sich weit unterscheiden von seinem Geruche?
Duftet er süß, so schmeckt er nicht süß, doch vermag er zu lindern
Arge Beklemmung der Brust, geschluckt als bitteres Tränklein,
Ganz besonders dann, wenn er heiß vom Feuer geschlürft wird
Und man sich zwingt, nach dem Mahl davon becherweise zu trinken.
Sollten dir Stiefmütter je feindselig bereitete Gifte
Mischen in das Getränk oder trügenden Speisen verderblich
Eisenhut mengen, so scheucht ein Trank des heilkräftigen Andorns,
Unverzüglich genommen, die drohenden Lebensgefahren.

Fenchel  (Foeniculum vulgare) Abb.► 

Auch die Ehre des Fenchels sei hier nicht verschwiegen; er hebt sich
Kräftig im Spross, und er strecket zur Seite die Arme der Zweige,
Ziemlich süß von Geschmack und süßen Geruches desgleichen.
Nützen soll er den Augen, wenn Schatten sie trügend befallen,
Und sein Same mit Milch einer Mutterziege getrunken,
Lockre, so sagt man, die Blähung des Magens und fördere lösend
Alsbald den zaudernden Gang der lange verstopften Verdauung.
Ferner vertreibt die Wurzel des Fenchels, vermischt mit dem Weine,
Trank des Lenaeus, und so genossen, den keuchenden Husten.

Schwertlilie  ( Iris germanica) Abb.► 

Da will ich nicht übergehn, Gladiole, deren Benennung
Nach dem Namen des Schwerts freischaffende Sprache gebildet.
Du bescherst mir den Schmuck deiner purpurfarbenen Blüte
Früh im Sommer an Stelle des dunkellieblichen Veilchens.
Oder du gleichst Hyacinth, der am Altar Apollos als Blume
Wiedererstand, aus dem Tod des zarten Jünglings geboren
Und an der Blüte Stirn seines Namens Zeichen verewigt.
Deiner Wurzel getrocknete Stückchen lösen zerrieben
Wir in flüssigem Wein, und der Blase grausame Schmerzen
Dämpfen nicht minder wir trefflich mit diesem künstlichen Heiltrank.
Du gibt dem Walker das Mittel, mit dem er das Leinengewebe
Glänzend und steif appretiert und ihm Duft wie von Blumen verleihet.

Liebstöckel  (Levisticum officinale) Abb.► 

Liebstöckel, kräftiges Kraut, dich zu nennen im duftenden Dickicht
Heißt mich die Liebe, mit der ich im Gärtchen alles umfasse.
Zwar durch Saft und Geruch, so glaubt man, soll diese Pflanze
Schaden den Zwillingssternen der Augen und Blindheit bewirken.
Aber die kleinen Samen der Pflanzen pflegen doch manchmal als Beisatz
Anderer Arznei durch fremdes Verdienst sich Lob zu erwerben.

Kerbel  ( Anthriscus cerefolium) Abb.► 

Die du mit heiligem Mund das hochberühmte Gedächtnis
So vieler Kriege besingst und so viel bedeutender Taten,
Fromme Erato, verschmähe es nicht, den bescheidenen Reichtum
Meiner Gewächse im Garten mit mir im Gedicht zu durchgehen.
Spreitet der Kerbel, dies Kraut Mazedoniens, schwächliche Zweige,
Mag er in zahlreichen Dolden geringe Samen nur liefern, -
Mildert er doch, jahraus, jahrein stets frisch zu bekommen,
Armut bedürftiger Leute mit seinen reichlichen Gaben,
Und es fehlt ihm, als leichtes Mittel zur Hand, auch die Kraft nicht,
Bächlein des Blutes, rieselnd über den Körper, zu stillen.
Auch falls einmal der Leib von lästigen Schmerzen gequält wird,
Legt er ihm Umschläge auf, nicht ohne treffliche Wirkung,
Wenn er Minze sich selbst und Blätter des Mohnes hinzufügt.

Lilie emsp;(Lilium candidum) Abb.► 

Leuchtende Lilien, wie soll im Vers und wie soll im Liede
Würdig euch preisen die dürftige Kunst meiner nüchternen Muse?
Euer schimmerndes Weiß ist Widerschein schneeigen Glanzes,
Holder Geruch der Blüte gemahnt an die Wälder von Saba.
Nicht übertrifft an Weiße der parische Marmor die Lilien,
Nicht an Düften die Narde. Und wenn die tückische Schlange
Listiger Art gesammeltes Gift aus verderblichem Munde
Spritzt und grausamen Tod durch kaum erkennbare Wunde
Sendet ins innerste Herz, dann zerreibe Lilien im Mörser,
Trinke den Saft, dies erweist sich als nützlich, mit schwerem Falerner.
Oder bei Quetschungen lege man sie auf die bläuliche Stelle,
Alsbald wird man auch hier zu erkennen vermögen die Kräfte,
Die diesem heilenden Stoffe gegeben sind, Wunder bewirkend.
Schließlich ist Liliensaft auch gut bei Verrenkung der Glieder.

Schlafmohn  (Papaver somniferum) ► Abb. 

Hier gefällt es mir wohl, im Kranz meiner leichten Gedichtchen
Nun des Feldmohns Erwähnung zu tun, den die Mutter Latona
Trauernd wegen des Raubs ihrer Tochter genossen, so sagt man,
Dass ersehntes Vergessen die Brust ihr vom Kummer befreie.
Zugleich vermag, wie man sieht,, ein schlimmes Geschwür, das unleidlich
Bitter vom Grunde der Brust bis hinauf zur Pforte des Mundes
Aufstößt, mit Hilfe des Mohns sehr häufig Heilung zu finden.
Trächtig von körnigen Samen vermag sich sein Haupt an dem schwachen,
Vorgeneigt hangenden Halse hinauf zur Höhe zu strecken,
Und nach Art der Granate, des Apfels aus punischem Lande,
Unter dem faltigen Mantel der einzigen Schale verbirgt er
Körner in großer Fülle von hochzupreisender Wirkung,
Und vom Geräusch des Kauens empfing er den sprechenden Namen.

Muskatellersalbei, Scharlei (Salvia sclarea) Abb.► 

Hier unter jungem Grünzeug erhebt sich mit kräftigem Stengel
Dunkel Sclarega, nach oben verbreitet sie Zweige und Blätter.
Da sie nur selten zur Hilfe in Krankheit irgend verlangt wird,
Möchte man glauben, sie sei wohl den Händen der Ärzte entgangen.
Gleichwohl vermag sie zu spenden, in süßligwarmes Wasser gegeben,
Heilende Kräfte sowohl wie Tränke von duftender Würze.
Dicht bei ihr verbirgt sich ein Wäldchen, und nicht als das letzte,
Costus des Gartens. Kocht man die Wurzel, mit heilsamer Hilfe
Fördert sie träge Verdauung und regelt glücklich den Stuhlgang.

Minze  (Mentha spec.) Abb.► 

Nimmer fehle mir auch ein Vorrat gewöhnlicher Minze,
So verschieden nach Sorten und Arten, nach Farben und Kräften.
Eine nützliche Art soll die rauhe Stimme, so sagt man,
Wieder zu klarem Klang zurückzuführen vermögen,
Wenn ein Kranker, den häufige Heiserkeit quälend belästigt,
Trinkend einnimmt als Tee ihren Saft mit nüchternem Magen.
Noch eine Art dieser Pflanze, von mastigem Wuchs, ist vorhanden,
Die nicht mehr bloß eines kleinen Gewächses Schatten verbreitet,
Sondern nach Art des Holunders mit starkem Stengel emporstrebt,
Spreitet nach allen Seiten die großen Flügel der Blätter.
Anders ist ihr Geruch und ihr Saft etwas herber zu trinken.
Wen aber einer die Kräfte und Arten und Namen der Minze
Samt und sonders zu nennen vermöchte, so müsste er gleich auch
Wissen, wie viele Fische im Roten Meere wohl schwimmen,
Oder sie viele Funken Vulkanus, der Schmelzgott aus Lemnos,
Schickt in die Lüfte empor aus den riesigen Essen des Aetna.

Poleiminze  (Mentha pulegium) Abb.► 

Nicht erlaubt des Gedichtes Kürze, die Tugenden alle
Dieser Minze Polei in eilendem Vers zu erfassen.
Soviel soll bei den kundigen Ärzten der Inder sie gelten,
Wie bei den Galliern wert ist ein ganzer Vorrat des schwarzen
Indischen Pfeffers. Vermöchte da einer noch länger zu zweifeln,
Dass gar manche Beschwerden gelindert werden durch dieses
Kraut, wenn zu höchstem Preis es begierig erwirbt jenes reichste
Volk, das in Ebenholz schwelgt und in Gold, und welches dem Erdkreis
Köstliches liefert, was er nur will. O wie hoch sind zu preisen
Güte und Weisheit des mächtigen Donn'rers, die keinem der Länder
Herrliche Gaben des Reichtums versagen; denn was unter diesem
Himmel nur selten du siehst, - in anderer Gegend ist dessen
Solche Fülle vorhanden wie hier von gewöhnlichsten Dingen.
Andererseits, was dir wertlos erscheint und verächtlich, das kaufen
Mächtige Reiche vielleicht bei dir u beträchtlichen Preisen,
So dass Anteil gewinne ein Land am Ertrage des andern
Und durch die Länder der Erde ein einziger Haushalt bestehe.
Glaube mir, Freund, die Minze Polei, gekocht, wird dir heilen,
Sei es als Trank oder Umschlag, den stockenden Gang der Verdauung.
Künden wir hier, was mit ernster Methode wir sicher erkannten,
Mögen nach Recht und Brauch wir einiges, was wir nur hörten,
Fügen in unser Gedicht: Puleiumzweig mit Aurikel
Winde zum Kranze, dass Sonnenhitze nicht Kopfweh bewirke,
Wenn sie in freier Luft zur Sommerszeit dich durchströmet.
Wenn nicht, enteilend, Thalia mich zwänge, die Segel zu streichen,
Und mich die Muse mich mahnte, doch endlich den Hafen zu suchen,
Könnte ich, weitererzählend, dir mancherlei Blumen noch pflücken.

Sellerie  (Apium graveolens) Abb.► 

Zwar ist in unseren Gärten die Sellerie billig geworden,
Und es meinten wohl viele, sie tauge höchstens zur Speise.
Dennoch bietet aus eigener Kraft sie zahlreiche Mittel
Wirksamer Hilfe. Denn wenn ihre Samen zerrieben du einnimmst,
Soll, wie man sagt, dies die quälenden Leiden der Blase beheben.
Isst man jedoch sie selbst mit dem zarten Trieb, so verdaut sie
Reste von Speisen, die noch im Innern des Magens rumoren.
Wenn den Tyrannen des Körpers würgender Brechreiz belästigt,
Trinke man Sellerie gleich mit herbem Essig und Wasser,
Dann wird, vom sicheren Mittel besiegt, die Übelkeit weichen.

Heil-Ziest, Betonie (Stachys officinalis) Abb.► 

Mag auch in Bergen und Wäldern, in Wiesen und Talgründen ringsum,
Aller Orten beinah, der Betonie köstliche Fülle
Häufig wildwachsend stehn, so besitzt doch auch sie unser Garten,
Und im bebauten Land gewöhnt er sie, sittsam zu werden.
So viel Lob hat sie schon aus aller Munde geerntet,
Dass meine Muse, wenn sie noch weiteres beifügen wollte,
Alsbald, in eitlem Bemühen versagend, erkennte, es bleibe,
Was sie auch vorbringen könnte, doch alles ganz ohne Nutzen.
Wenn du es wohl unternimmst, sie zu pflücken und grün zu verwenden,
Oder getrocknet dem schleichenden Winter sie aufzubewahren,
Ob nun die Becher schäumenden Mosts deine Kehle erfreuen,
Oder dir eher geduldig geklärte Gaben gefallen, -
Allem wird die erstaunliche Kraft dieses Krautes entsprechen.
So außerordentlich hoch, wir wissen es, schätzen sie manche,
Dass sie glauben, durch ihre Heilskraft sich schützen zu können
Gegen jegliche Not, die den Körper innerlich angreift.
Ununterbrochen pflegen deshalb sie täglich zu trinken
Diese kräftige Sorte des heilsamen Medikamentes.
Außerdem, wenn dein Kopf von feindlicher Wunde getroffen
Leidet und krankt, dann lege die heilige Pflanze, zerrieben,
Fleißig als Umschlag dir auf, und alsogleich wirst du bewundern
Ihre heilende Macht, denn fest wird die Wunde sich schließen.

Odermennig  (Agrimonia eupatoria) Abb.► 

Leicht erkennt man hier auch, in Reihen zierlich geordnet,
Odermennig, der zahlreich die Fluren ringsum bekleidet
Und in dem kargen Schatten der Wälder gedeiht und sich findet.
Mannigfach ehrt ihn der Ruf seiner heilsamen Kräfte, besonders
Zähmt er, zerrieben getrunken, die scheußlichen Schmerzen des Magens.
Hat ein feindliches Messer uns einmal am Körper verwundet,
Rät man uns wohl, zu seiner Hilfe Zuflucht zu nehmen,
Aufzulegen der offenen Stelle zerstoßene Keime,
Um durch dieses Verfahren Gesundheit wieder zu finden,
Wenn der Umschlag dazu noch mit beißendem Essig getränkt wird.

Rainfarn  (Achillea millefolium oder Tanacetum vulgare Abb.► )

Nahe erhebt sich der Rainfarn, Ambrosia, wie er gewöhnlich
Heißet. Man lobt ihn zwar sehr; aber manche bezweifeln doch, ob es
Jene Ambrosia sei, die die Bücher der Alten so häufig
Nennen. Sicher verwenden in ihrem Berufe die Ärzte
Ihn als Arznei: er entzieht, als Mittel getrunken, dem Körper
So viel Blut, wie er Säfte ihm heilsam wiederum zuführt.

Katzenminze  (Nepeta cataria) Abb.► 

Katzenminze, das muntere Pflänzchen, gehört zu den Kräutern,
Die unser Gärtchen in stets erneuertem Nachwuchs hervorbringt.
Mit den Blättern gleicht sei der Nessel, und hoch an der Spitze
Spendet weithin die Blüte die angenehmsten Gerüche.
Sie, die längst der Behandlung verschiedener Krankheiten diente,
Wird in der Reihe der Pflanzen gewiss nicht als letzte gewertet.
Denn mit dem Öl der Rose vermischt, gibt der Saft eine Salbe,
Die, wie man sagt, vermöge die Schrammen verwundeten Fleisches
Und die entstellenden Spuren der eben verheilenden Narben
Gänzlich zu tilgen, der Haut ihre frühere Schönheit zu geben
Und zu erneuern die Haare, die manchmal ein schwärendes Übel
Frischer Verwundung durch Gift und Eiter gänzlich zerstört hat.

Rettich , radices, (Raphanus sativus) Abb.► 

Hier der Rettich mit mächtiger Wurzel und von seiner Blätter
Breitem Dach überhöht, ist im letzten der Beete zu sehen.
Ziemlich scharf ist die Wurzel, gegessen besänftigt sie aber
Husten, der dich erschüttert, und Trank aus zerriebenen Samen
Heilet gar oft das Leiden derselben verderblichen Krankheit.

Rose I (Rosa spec.) I Abb.► 

Wäre ich nicht zu müde, den Weg noch weiter zu wandern,
Schreckte mich nicht der beschwerliche Bau eines neuen Gedichtes,
Müsste die köstlichen Sträucher der Rose ich mit des Pactolus
Gold und der Araber schimmerndem Edelgestein nun umkleiden.
Weil Germanien tyrischen Purpurs entbehrt und das weite
Gallien nicht der leuchtenden Pupurschnecke sich rühmet,
Schenkt zum Ersatz die Rose alljährlich üppig goldgelben
Flor ihrer purpurnen Blüte, die allen Schmuck der Gewächse
Alsbald an Kraft und Duft, wie man sagt, so weit überstrahlte,
Dass man mit Recht als die Blume der Blumen sie hält und erkläret.
Sie erzeuget ein Öl, das nach ihrem Namen genannt wird,
Wie oft dieses zum Segen der Sterblichen nützlich sich zeiget, -
Keiner der Menschen vermag es zu wissen oder zu sagen.
Ihr zur Seite, bekannt und geehrt, stehn der Lilien Blüten,
Deren wehender Duft noch weiter die Lüfte durchtränket.
Wenn aber einer zerquetscht das glänzende Fleisch ihrer weißen
Frucht, so wird er verwundert bemerken, dass wie verflogen
Alsbald entschwindet jeder Gedanke an lieblichen Nektar.
Reinheit der Jungfrau, selig gepriesen, strahlt aus der Blume;
Dann nur leuchtet sie duftend, wenn Not der Sünde ihr fernbleibt,
Wen unheiliger Liebe Begier ihre Blüte nicht knicket.
Gehet jedoch ihrer Unberührtheit Kleinod verloren,
Werden in üblen Gestank sich die holden Düfte verwandeln.

Rose II (Rosa spec.) II Abb.► 

Denn diese beiden Blumen, berühmt und gepriesen, sind Sinnbild
Seit Jahrhunderten schon der höchsten Ehren der Kirche,
Die im Blut des Martyriums pflückt die Geschenke der Rose
Und die Lilien trägt im Glanze des strahlenden Glaubens.
Jungfrau Maria, Mutter, die du den Sohn hast geboren,
Jungfrau, im Glauben ohn' Makel, du Braut nach des Bräutigams Namen,
Braut und Taube, du Hort und Herrin, verlässliche Freundin,
Pflücke Rosen im Streite und brich frohe Lilien im Frieden.
Aus dem Königsstamm Jesse ist dir eine Blüte entsprossen,
Retter und Bürge allein des erneuerten alten Geschlechtes.
Er hat die lieblichen Lilien geweiht durch sein Wort und sein Leben,
Färbend im Tode die Rosen, hat Frieden und Kampf seinen Jüngern
Auf dieser Erde gelassen, die Tugenden beider verbindend,
Beiden Siegen verheißend die Krone des ewigen Lebens.

Zueignung des Werkleins über den Gartenbau Abb.► 

Dir, geehrtester Vater Grimaldus, widmet dein Schüler
Schieler ergebenen Sinns den Tribut dieser kleinen Geschenke,
Ohne Gewicht und Anspruch und nur von bescheidenem Nutzen.
Wenn du einmal verweilst im Geheg deines grünenden Gartens,
Unter dem laubreichen Wipfel der schattigen Obstbäume sitzend,
Wo der Pfirsich mit ungleichen Schatten die Strahlen zerstreuet,
Während die spielenden Knaben, die fröhliche Schule des Klosters,
Dir die weißlichen Früchte mit zarter, flaumiger Schale
Sammeln - sie legen sie in die geräumigen Höhlung der Hände,
Mit ihren Findern versuchend, die Kugeln ganz zu umspannen -,
Dann, mein gütiger Vater, gedenke unserer Arbeit,
Während du liest, was ich dir freudig verehre, und tilge
Bitte beim Lesen die Fehler, und was dir gefällt, anerkenne.
Lasse dich Gott, in ewiger Tugend kräftig bestehend,
Selig gewinnen die Palme des unvergänglichen Lebens!
Dies gewähre der Vater, der Sohn und der Geist dir in Gnaden.

Incipit liber de cultura Hortorum
Strabi seu Strabonis feliciter

De cultura hortorum

Plurima tranquillae cum sint insignia vitae,
Non minimum est, si quis Pestanae deditus arti
Noverit obsceni curas tractare Priapi.
Ruris enim quaecumque datur possessio, seu sit
Putris, harenoso qua torpet glarea tractu,
Seu pingui molita graves uligine foetus,
Collibus erectis alte sita, sive jacenti
Planitie facilis clivo, seu vallibus horrens,
Non negat ingenuos holerum progignere fructus,
Si modo non tua cura gravi compressa veterno,
Multiplices holitoris opes contempnere stultis
Ausibus assuescit, callosasque aere duro
Detrectat fuscare manus et sterocora plenis
Vitat in arenti disponere pulvere qualis.
Haec non sola mihi patefecit opinio famae
Vulgaris, quaesita libris nec lectio priscis,
Sed labor et studium, quibus otia logna dierum
Postposui, expertum rebus docuere probatis.

Difficultas assumpti laboris

Bruma senectutis vernacula, totius anni
Venter et amplifui consumptrix saeva laboris,
Veris ubi adventu terrarum pulsa sub imas
Delituit latebras, vestigiaque horrida avarae
Ver hiemis reduci rerum delere pararet
Scemate, et antiquo languentia rura nitori
Reddere, ver orbis primum caput et decus anni,
Purior aura diem cum jam reserare serenum
Inciperet, Zephirosque herbae floresque secuti
Tenuia porrigerent radicis acumina, caeco
Tecta diu gremio, canasque exosa pruinas,
Cum silvae foliis, montes quoque gramine pingui,
Prataque conspicuis vernarent laeta virectis,
Atriolum, quod pro foribus mihi parva patenti
Area vestibulo solis convertit ad ortum,
Utricae implerunt, campique per aequora parvi
Illita ferventi creverunt tela veneno.
Quid facerem? tam spissus erat radicibus infra
Ordo catenatis, virides ut texere lentis
Viminibus crates stabuli solet arte magister:
Ungula cornipedum si quando humore nocetur
Collecto et putres imitatur marcida fungos.
Ergo moras rumpens Saturni dente iacentes
Aggredior glebas, torpentiaque arva revulsis
Sponte renascentum complexibus urticarum
Erigo et umbricolis habitata cubilia talpis
Diruo, lumbricos revocans in luminis oras.
Inde Nothi coquitur flabris solisque calore
Areola et lignis ne diffluat obsita quadris
Altius a plano modicm resupina levatur,
Tota minutia rastris contunditur uncis,
Et pinguis fermenta fimi super insinuantur.
Seminibus quaedam temptamus holuscula, quaedam
Stirpibus antiquis priscae revocare juventae.

Instantia culturis et fructus operis

Denique vernali interdum conspergitur imbre
Parva seges, tenuesque fovet praeblanda vicissim
luna comas; rursus si quando sicca negabant
Tempora roris opem, culturae impulsus amore,
Quippe siti mettuens graciles torpescere fibras,
Flumina pura cadis inferre capacibus acri
Curavi studio, et propriis infundere palmis
Guttatim, ne forte ferocior impetus undas
Ingereret nimias, et semina jacta moveret.
Nec mora, germinibus vestitur tota tenellis
Areola et quamquam illius pars ista sub alto
Arescat tecto, pluviarum et muneris expers
Squaleat aerii, pars illa perennibus umbris
Diffugiat solem, paries cui celsior ignei
Sideris accessum lateris negat obice duri,
Non tamen ulla sibi fuerant quae credita pridem,
Spe sine crementi prigro sub cespite clausit.
Quin potius quae sicca fere et translata subactis
Suscepit scrobibus, redivivo plena virore
Restituit, reparans numeroso semina fructu.
Nunc opus ingeniis, docili nunc pectore et ore,
Nomina quo possim viresque attingere tantae
Messis, ut ingenti res parvae ornentur honore.

Salvia

Lelifagus prima praefulget fronte locorum,
Dulcis odore, gravis virtute atque utilis haustu.
Pluribus haec hominum morbis prodesse reperta
Perpetui viridi meruit gaudere iuventa.
Sed tolerat civile malum: nam saea parentem
Progenies florum, fuerit ni dempta, peririt
et facit antiquos defunier invida ramos.

Ruta

Hoc nemus umbriferum pingit viridissima rutae
Silvila ceruleae, foliis quae praedita parvis
Umbellas iaculata breves, spiramina venti
Et radios Phoebi caules transmittit ad imos,
Attactuque graves leni dispergit odores.
Haec cum multiplici vigeast virtute medellae,
Dicitur occultis adprime obstare venenis
Toxicaque invasis incommoda pellere fibris.

Abrotanum

Nec minus abrotani promptum est mirarier alte
Pubentis frutices et quae inspicat aristas
Ramorum ubertas, tenues imitata capillos.
Huius odoratum lento cum vimine crinem
Poeniis carptum prodest miscere medellis.
Febribus obstat enim, telum fugat, adjuvat artus,
Quos incerta premit furivae iniuria guttae.
Praeterea tot habet vires quot fia comarum.

Cucurbita I

Haud secus altipetax semente cucurbita vili
Assurgens, parmis foliorum suscitat umbras
Ingentes, crebrisque iacit retinacula ramis.
Ac velut ulmum hedera implicuit cum frondibus altam,
Ruris abusque sinu toti sua brachia circum
Laxa dedit ligno, summumque secuta cacumen
Corticis occuluit viridi tutamine rugas:
Aut arbistivum vitis genus, arbore cum se
Explicuit quavis, ramorumque alta corimbis
Vestiit, et propria sursum se sponte levavit -
Visitur ergo rubens aliena in sede racemus
Dependere, premit tabulata virentia Bachus,
Pampinus et frondes discernit latior altas -
Sic mea sic fragili de stirpe cucurbita surgens
Diligit appositas, sua sustenacula, furcas,
Atque amplexa suas uncis tenet unguibus alnos.
Ne vero insano divelli turbine possit,
Quot generat nodos, tot jam retinacula tendit,
Et quoniam duplicem producunt singula funem,
Undique fulturam dextra levaque prehendunt,
Et velut in fusum nentes cum pensa puellae
Mollia traiciunt spirisque ingentibus omnem
Filorum seriem pulchros metantur in orbes,
Sic vaga tortilibus stringunt ammenta catenis
Scalrum, teretes involvuntque ilico virgas,
Viribus et discunt alienis tecta cavarum
Ardua porticuum volucri superare natatu.

Cucurbita II

Iam quis poma queat ramis pendentia passim
Mirare digne? quae non minus undique certis
Sunt formata viis, quam si tornatile lignum
Inspicias medio rasum, quod mamfure constat.
Illa quidem gracili primum demissa flagello
Oblongo, tenuique ferunt igentia collo
Corpora, tum vastum laxatur in ilia pondus,
Totum venter habet, totum alvus, et intus aluntur
Multa cavernoso seiunctim carcere grana,
Quae tibi consimilem possunt promittere messem.
Ipsos quin etiam tenero sub tempore frucuts,
Ante humor quam clausa latens per viscera sero
Autumni adventu rarescat, et arida circum
Restiterit cutis, inter opes transire ciborum
Saepe videmus, et ardenti sartagine pinguem
Combibere arvinam, et placidum secmenta saporem
Ebria multotiens mensis praestare secundis.
Si vero aestivi sinitur spiramina solis
Cum genitrice pati et matura falce recidi,
Idem foetus in assiduos formarier usus
Vasorum poterit, vasto dum viscera ventre
Egerimus, facili radentes ilia torno.
Nonnunquam hac ingens sextarius abditur alvo,
Clauditur aut potior mensuarae portio plenae,
Amphora quae, piceo linitur dum gluttine, servat
Incorrupta diu generosa dona Liei.

Pepones I

Hoc simul in spatio, campi quo fifitur imis
Haec tam laeta, vili quam carmine pinxi,
Visitur alterius vitis genus acre per aequor
Serpere pulveram et fructus nutrire rotundos.
Pomorum haec species terrae suoer arida vulgo
Terga jacens crementa capit pulcherrima, donec
Solibus aestivis flavos intincta colores
Messoirs calathos matura fruge replerit.
Tum videas aliis teretem satis esse figuram,
Undique porro aliis oblongo scemate ventrem
Demissum, nucis aut ovi versatilis instar,
Vel qualis manibus quondam suspensa supinis
Lucet agens circum lomenti bulla salivam
Ante recens maceretur aquis quam spuma refusis,

Pepones II

Dum lentescit adhuc digitis luctantibus, et se
Alternis vicibus studioque fricantibus uno,
Inter utramque manum parvo fit parvus hiatu
Exitus, huc stricto lenis meat ore Nothi vis,
Distenditque cavum vitrea sub imagine pondus,
Et centrum medio confingit labile fundo,
Undique conveniat cameri quo inflexio tecti.
Ergo calyps huius penetrat dum viscera pomi,
Elicit humoris largos cum semine rivos
Multiplici: tum deinde cavum per plurima tergus
Frustra manu spargens hortorum laetus opimas
Delicias conviva capit, candorque saporque
Oblectant fauces, nec duros illa molares
Esca stupere facit, facili sed mansa voratu
Vi naturali frigus per viscera nutrit.

Absinthum

Proximus absinthi frutices locus erigit acris,
Herbarum matrem simulantes vimine lento.
In foliis color est alius, ramisque odor alter
Puberibus, longeque saporis amarior haustus.
Ferventem domuisse sitim, depellere febres
Hoc solet auxilium clara virtute probatum.
Si tibi praetera caput acri forte dolore
Pulsetur subito, vel si vertigo fatiget,
Huius opem rimare, coquens frondentis amaram
Absinthi silvam, tum iura lebete capaci
Effunde, et capitis perfunde cacumina summi.
Quo postquam ablueris graciles humore capillos,
Devinctas frondes super imposuisse memento.
Tum mollis fotos constingat fascia crines,
Et post non multas elapsi temporis horas
Hoc inter reliquas eius mirabere vires.

Marrubium

Quid referam iuxta positi nimiumque potentis
Marrubii non vile genus, licet acrius ora
Mordeat et longe gustum disiungat odore.
Dulce enim olet, non dulce sapit, sed pectori aegros
Comprimit angores, tristi dum sumitur haustu.
Praecipue talis caleat si potus ab igni
Et coenam cyatis cogatur claudere crebris,
Si quando infensae quaesita venena novercae
Potibus inmiscent dapibusve aconita dolosis
Tristia confundunt, extempto sumpta salubris
Potio marrubii suspecta pericula presat.

Foeniculum

Nec maratri taceatur honor, quod stipite forti
tollitur, et late ramorum brachia tendit,
Duce satis gustu dulcem satis addit odorem.
Hoc oculis, quos umbra premit, prodesse locuntur,
Huius item semen foetae cum lacte capellae
Absumptum ventris fertur mollire tumorem,
Cunctantisque moras dissolvere protinus alvi.
Praeterea radix maratri commixta liquori
Lenaeo tussim percepta repellit anhelam.

Gladiola

Te neque transierim Latiae cui libera linguae
Nomine de gladii nomen facundia finxit.
Tu mihi purpurei progignis floris honorem,
Prima aestate gerens violae iucunda nigellae
Munera, vel qualis mensa sub Apollinis alta
Investis pueri pro morte recens yacinthus
Exiit et floris signavit vertice nomen.
Radicis ramenta tuae siccata fluenti
Diluimus contusa mero saevumque dolorem
Vesicae premimus tali non sicius arte.
Pignore fullo tuo lini candentia texta
Efficit, ut rigeant dulcesque imitentur odores.

Lybisticum

Inter odoratam memorare lybistica silvam
Fortia, suadet amor parvi diffusior horti.
Hoc germen suco quamvis et odore gemellis
Orbibus officere et tenebras inferre putetur,
Semina saepe tamen quaesitis addere curis
Parva solet, famamque aliena laude mereri.

Cerefolium

Quae tot bellorum, tot famosissima rerum
Magnarum monimenta sacro pia conficis ore,
Exiles, Erato, non dedignare meorum
Divitias holerum versu persingere mecum.
Infirmis divisa licet Macedonia ramis
Spargitur, et crebris ignobile semen aristis
Sufficit, illa tamen toto reparabilis ano
Pauperiem largo solatur munere plebis
Indiguae, nec non restringere sanguinis undas
Corpore diffusas facili solet obvia gustu.
Illa quoque infesto venter dum forte dolore
Turbatur, fomenta super non irrita ducit,
Puleium sibimet frondesque papaveris addens.

Lilium

Lilia quo versu candentia, carmine quove
Ieiunae macies satis efferat arida Musae?
Quorum candor habet nivei simulacra nitoris,
Dulcis odor silvas imitatur flore Sabeas.
Non Parius candore lapis, non nardus odore
Lilia nostra premit, necnon si perfidus anguis
Ingenitis collecta dolis serit ore venena
Pestifero, caecum per vulnus ad intima mortem
Corda deram mittens, pistillo lilia praestat
Commacerare gravi sucosque haurire Falerno.
Si quod contusum est summo liventis in ore
Ponatur puncti, tum jam dinoscere vires
Magnificas huiuscue datur medicaminis ultro.
Haec etiam laxis prodest contusio membris.

Papaver

Et Cereale quidem nugarum in parte papaver
Hac memorare placet, quod raptu mesta puellae
Mater, ut immensis optata oblivia mentem
Exieremt curis, fertu Latona vorasse.
Hoc simul auxilio carbunculus ater ab imo
Pectore, qui ructus nimium convolvit amaros
Oris adusque fores, reprimi persaepe videtur.
Huius ad alta caput granorum semine fetum
Protento fragique solet se tollere collo,
Inque modum mali, regio cui Punica nomen
Indidit, unius patulo sub pellis amictu
Grana celebrandae virtutis plurima claudit,
Deque sono mandentis habet formabile nomen.

Sclarea

Hic umbrosa novos inter sclarega virores
Stipite praevalido assurgens, ramosque comasque
Altius extollit: quae quamis rarius ulli
Qaesita auxilio mediocorum paene putetur
Effugisse manus, dulci tamen indita caldae
Et vires et odorati fermenta saporis
Praestat, eam iuxta hortensis non extima costi
Silva latet stomachique mras ventreque salubri
Provocat auxilio radicis munere coctae.

Menta

Nec mihi defuerit vulgaris copoa mentae
Multa per et genera et species diversa coloresque
Et vires; huius quodam genus utile vocem
Raucisonam claro rursus redhibere canori
Posse putant, eius sucos si fauce vorarit
Ieiuns, quem crebra premens raucedo fatigat.
Est aliud praepingue genus huiusce frutecti,
Quod iam non parvi diffundat germinis umbras,
Celsa ebuli sed more petens a stipite forti
Undique majores foliorum prorogat alas,
Quis odor alter inest pauloque immitior haustus.
Sed si quis vires speciesque et nomina mentae
Ad plenum memorare potest, sciat ille necesse est,
Aut quot Eritreo volitent in gutgite pisces,
Lemnius aut altum quot in aera Mulcifer ire
Scintillas vastis videat fornacibus Aetnae.

Puleium

Non patitur cunctas angustia carminis huius
Pulei virtutes celeri comprendere versu.
Hoc apud Indorum tanti constare peritos
Fertur, apud Gallos quanti valet Indica nigri
Congeries piperis. Quis iam dubitare sinetur
Hac herba plures leniri posse labores,
Quam pretiis inhianter emit ditissima tantis
Gens, hebenoque auroque fluens et mira volenti
Quaeque ferens mundo. O magna laudanda tonantis
Virtus et ratio, nullis quae munera terris
Larga suae non pandit opis, quae rara sub isto
Axe videre soles, aliis in partibus horum
Copia tanta iacet, quantum vilissima tecum
Efficiunt: rursus quaedam quae ae spreta videntur
Forte tibi, magno mercantur ditia regna,
Altera ut alterius potiatur foenore tellus,
Orbis et in toto per partes una domus sit.
Puleium quoque de decorum curabit, amice,
Et potu et fotu stomachum, mihi crede, morantem.
Dum canimus quae certa gravi ratione tenemus,
Quaedam audita etiam vero miscere coturno
Fas ususque sinit: ramum coniungito pulei
Auriculae, ne forte caput turbaverit aestus
Solis in aerio si te perflarit aperto.
Quod nisi me currens deponere vela Thalia
Cogeret ac tandem portus intrare moneret,
Hinc tibi multiplices poteram decerpere flores.

Apium

Quamvis in nostris apium vilesceret hortis,
Et solo id multi prodesse sapore putarint,
Plura tamen propriis medicamina viribus, acri
Exhibet auxilio, cuius si trita capessas
Semina, torquentes urinae frangere tricas
Dicitur ipsum etiam tenero cum germie mansum
Concoquit errantes stomachi penetralibus escas.
Corporis hnc regem turbans si nausia vexet,
Mox apium lympha tristique bibatur aceto,
Passio tum celeri cedet devicta medellae.

Vettonica

Montibus et silvis, pratis et vallibus imis
Vettonicae pretiosa licet collectio cunctis
Paene locis superest passim, tamen hanc quoque noster
Hortus habet cultaque docet mansuescere terra.
Haec tantum meruit generali nomine laudis,
Ut si quid mea Musa velit superaddere, tandem
Mole operis devicta sui, iam sentiat, illa
Utilitate minus quicquid deprompserit esse.
Hanc viridem si forte tuos coneris in usus
Carpere, siccatamve hiemi deponere pigrae,
Turbida sive tuas oblectant pocula fauces,
Seu potius longo tibi defaecata labore
Dona placent, huius virtus mirabilis herbae
Omnia sufficiet, quam quosdam pendere tanti
Novimus, ut contra totam quae iniuria corpus
Impetit interius, muniri viribus eius
Sese posse rati, soleant haurire diebus
Continuis hoc acre genus medicaminis almi.
Praeterea caput infesto si vulnere fractum
Tabuerit, tum crebra terens imponito sacrae
Tegmina vettonicae, statim mirabere vires
Illius, in solidum fuerit dum clausa cicatrix.

Agrimonia

Hic quoque sarcocolam, campus quaes quae plurima passim
Vestit et effetis silvarum inventa sub umbris
Nascitur, ordinibus facile est discernere pulchris.
Haec praeter varium latae virtutis honorem
Trita domat ventris praedirum et pota dolorem.
Sie quae forte calybs infensus vulnera membris
Indiderit nostris, huius temptare iubemur
Auxilium, pratique imponere tunsa patenti
Germina, maturum nacturi hac arte vigorem,
Si tamen addatur mordens cataplasmati acetum.

Ambrosia

Haud procul ambrosiam vulgo quam dicere mos est
Erigitur, laudata quidem, sed an ista sit illa,
Cuius in antiquis celeberrima mentio libris
Fit, dubium est multis. Medici tamen arte suapte
Hanc utcumque colunt, tantum quae sanguinis hausta
Absumit, quantum potus ingesserit almi.

Nepeta

Herbarum in numero, quas hortulus ille recenti
Semper prole creat, nepetae non segnior exit
Surculus, urticam foliis simulantibus, alto
Vertice praegratum late largitus odorem.
Haec variis olim morborum accomoda curis,
Non extrema alias inter decernitur herbas.
Huius enim sucus, roseo commixtus olivo,
Efficit unguentum, laesae quod vulnera carnis
Atque cicatricum deformia signa novarum
Posse abolere aiunt, prisco et reparare nitori,
Er revocare pilos, plagae quos forte recentis
Pestis hiulca tulit, sanie taboque peresos.

Rafanum

Hic rafanum radice potens latoque comarum
Tegmine sublatum extremus facit ordo videri.
Cuius amara satis quatientem viscera tussim
Mansa premit radix, triti quoque seminis haustus
Eiusdem vitio pestis persaepe medetur.

Rosa I

Iam nisi me fessum via longio indupediret,
Scrupens atque novi terreret carminis ordo,
Devueram viburna rosae pretiosa metallo
Pactoli et niveis Arabum circumdare gemmis.
Haec quia non Tyrio Germania tinguitur ostro,
Lata nec ardenti se Gallia mirice iactat,
Lutea purpurei reparat crementa quotannis
Ubertim floris, tantum qui protiunus omnes
Herbarum vicisse comas virtute et odore
Dicitur, ut merito florum flos esse feratur.
Inficit hic oleum proprio de nomine dictum,
Quod quam saepe fiat mortalibus utile curis,
Nec meminisse potest hominum nec dicere quisquam.
Huic famosa suos opponunt lilia flores,
Longius horum etiam spirans odor imbuit auras,
Sed si quis nivei candentia germina fructus
Triverit, aspersi mirabitus ilicet omnem
Nectaris ille fidem celeri periisse meatu,
Hoc quia virginitas fama subnixa beata
Flore nitet, quam si nullus labor exagitarit
Sordis et illiciti non fregerit ardor amoris,
Flagrat odore suo. Porro si gloria pessum
Integritatis eat, foetor mutabit odorem.

Rosa II

Haec duo namque probablilium genera inclyta florum
Ecclesiae summas signant per saecula palmas,
Sanguine martyrii carpit quae dona rosatum,
Liliaque in fidei gestat candore nitentis.
O mater virgom fecundo germine mater,
Virgo fide intacta, sponsi de nomine sponsa,
Sponsa, solumba, domus regina, fidelis amica,
Bello carpe rosas, laeta arripe lilia pace.
Flos tibi sceptrigero venit generamine Iesse,
Unicus antiquae reparator stripis et auctor,
Lilia qui verbis vitaque dicavit amoena,
Morte rosas tinguens, pacemque et proelia membris
Liquit in orbe sui, virtutem amplexus utramque,
Premiaque ambobud servans aeterna triumphis.

Commendatio opusculi de cultura hortorum

Haec tibi servitii munuscula vilia parvi
Strabo tuus, Grimalde pater doctissime, servus
Pectore devoto nullius ponderis offert,
Ut cum consepto vilis consederis horti
Subter opacatas frondenti vertice malos,
Persicus imparibus crines ubi dividit umbris,
Dum tibi cana legunt tenera lanugine poma
Ludentes pueri, scola laetabunda tuorum,
Atque volis ingentia mala capacibus indunt,
Grandia conantes includere corpora palmis:
Quo moneare habeas nostri, paterm alme, laboris,
Dum relegis quae dedo volens, interque legendum
Ut vitiosa seces, deposco, placentia firmes.
Te deus aeterna faciat virtute virentem
Immarcescibilis palmam comprendere vitae:
Hoc pater, hoc natus, hoc spiritus annuat almus.


  



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