| Gilgamesch
Epos und Erläuterungen
Bereits um ~ 5000 wurden Stempelsiegel verwendet. Der Gedanke
zur Erfindung der Schrift scheint veranlasst durch eine epochale bis nach
Ägypten wirkende Erfindung der Sumerer, nämlich durch die Rollsiegel (Bilderschrift).
mit
erzählendem Inhalt. Sie wurden in Ton abgerollt und konnten ganze Geschichten
übermitteln. Unter Vereinfachung, Abstraktion und Normierung der Zeichen
wird der Gedanke der bildhaften Mitteilung dieser seit
~.3200 auftretenden Rollsiegel übernommen und zum ersten Mal um 3000
als Schrift auf Tontalfen zur Anwendung gebracht...
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Die Technik der Keilschrift wurde von den Sumerern entwickelt. Sie ist
benannt nach den keilförmigen Eindrücken in Ton, aber auch in Stein, Metall,
Wachs und andere Materialien. Die Keilschriftzeichen wurden hauptsächlich
mit Rohrkielen in Tafeln aus ungebranntem weichen Ton eingedrückt..
Die gebrannten Tontafeln haben sich bis in die heutige Zeit erhalten (síehe Keilschriftentzifferung).
Der Gebrauch der Keilschrift führte rasch zu einer von den Sinnbildern
abstrahierten kursiven Gebrauchsschrift, die schon um 2700 ihre
Bildhaftigkeit weitgehend verloren hat. Usprünglich ca. 2000 Zeichen wurden
bis ca. 2350 . auf ca. ein Drittel der bisherigen Schriftzeichen
reduziert. Die ältesten erhaltenen Texte in Keilschrift stammen aus dem
3. Jahrtausend Da Akkadisch, die Sprache der späteren Bevölkerung
Sumers, zur internationalen Handelssprache wurde, lehrte man sie in den
Schulen des gesamten Orients. Der Gebrauch der Keilschrift erstreckte
sich von Kleinasien nach Syrien, Persien und über den diplomatischen Verkehr
bis nach Ägypten. Sie wurde auch zur schriftlichen Niederlegung von regionalen
Sprachen verwendet, wie z.B. Hurritisch in Nordmesopotamien, Syrien und
Kleinasien, Hethitisch und Elamisch in Persien. Darüber hinaus wurden
neue Schriftsysteme entwickelt, die sich des Keils als Grundelement bedienten,
sich aber in Form und Gebrauch der Schriftzeichen von dem babylonischen
Modell unterschieden. Solche Systeme wurden in Ugarit (Ras Schamra, Syrien)
und in Persien entwickelt, um Ugarisch (eine semitische Sprache) und das
Altpersisch der achämenidischen Periode (etwa 550 bis 330 ) zu schreiben.
Die Keilschrift wurde von anderen Völkern übernommen. Um 1400 war
sie die Verkehrsschrift des Alten Orients. Die Keilschrift konnte sich
bis 50 uZ erhalten. Die aramäische Schrift löste die Keilschrift ab.
Die ältesten Formen der Keilschrift bestanden aus Piktogrammen, später
aus stark abstrahierten Zeichen in Keilform. Es war jedoch viel leichter,
gerade Linien in den weichen Ton zu drücken, als die unregelmäßigen Linien
eines Piktogramms zu zeichnen. Deshalb wurden Schreibwerkzeuge entwickelt,
die geeignet waren, konisch zulaufende Abdrücke zu machen. Konturen der
Piktogramme wurden nach und nach in keilförmige Muster umgewandelt, die
schließlich ein solches Maß an Stilisierung aufwiesen, dass sie den ursprünglichen
Piktogrammen kaum noch ähnelten. Ursprünglich entsprach ein Zeichen einem Wort.
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Da Wörter, die nicht unmittelbar abgebildet werden konnten, durch Piktogramme
von im weitesten Sinne verwandten Objekten ausgedrückt wurden (z. B. Gott
durch einen Stern, stehen und gehen durch einen Fuß), standen einige Zeichen
für mehrere Worte. Die meisten sumerischen Worte waren einsilbig, daher
entsprachen die Zeichen – unabhängig von ihrer ursprünglichen Bedeutung
– bald nur noch einzelnen Silben. Zeichen, die als Wortzeichen oder Logogramme
anfangs mehr als ein Wort darstellten, erhielten nun auch verschiedene
Silbenwerte. Diese Vielfalt an Möglichkeiten wird als Polyphonie bezeichnet.
Andererseits weist das Sumerische viele Worte auf, die trotz unterschiedlicher
Bedeutung die gleiche Lautgestalt aufweisen (Homonyme). Silbenwerte, die
man Homonymen entnimmt, stimmen in der Lautung überein. Man nennt sie
Homophone.
Die voll entwickelte Keilschrift verfügte über mehr als 600 Zeichen.
Ungefähr die Hälfte der Zeichen konnte entweder als Logogramm oder als
Silbe eingesetzt werden, die anderen waren nur Logogramme. Logogramme
legten auch die Klasse (Mensch, Baum, Stein) fest, zu der ein Wort gehörte.
Das System der Keilschrift blieb während der ganzen Zeit ihres Bestehens
eine Mischung von Logogrammen und Silbenzeichen. Wenn sie auf eine andere
Sprache angewandt wurde, las man die Logogramme einfach in dieser Sprache.
Auch wenn zu manchen Zeiten eine Tendenz zur Vereinfachung der Schrift
durch die Reduzierung der Anzahl der Logogramme und durch Nutzung der
Polyphonie bestand, wurde der Schritt zu einem Alphabet (bei dem jedes
Zeichen einem Laut entspricht) nicht vollzogen. Lediglich die ugarischen
und die altpersischen Schriften erreichten dieses Stadium.
Anfangs schrieb man in senkrechten Kolumnen, in Fächern von links nach
rechts. In Steininschriften verfuhr man so bis 1500 Zu einem späteren
Zeitpunkt ergaben mehrere Zeichen als Block geschrieben die Darstellung
eines Wortes. Das Zeichen für Wasser und das Zeichen für Mund zusammengenommen
im Block ergaben das Wort: trinken oder Trank.
Oder wie am Beispiel für das Wort Herrin:
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Aber nicht nur die abbildhaft darstellbaren Dinge wurden geschrieben,
je nach Zusammenhang konnte das Zeichen für Mund auch "sprechen"
bedeuten. Aus den Wortzeichen wurden Silbenzeichen hergeleitet. Diese
Silbenzeichen gaben nicht den Sinn, sondern den Klang, den Laut wieder.
Damit wurden dann grammat. Bildungselemente dargestellt. Zu diesen genannten
Wortzeichen und Silbenzeichen kamen die Deutezeichen hinzu, diese ordneten
die Substantive bestimmten Bedeutungsklassen zu. Von den Hethitern wurde
zusätzlich ein Glossenkeil, ein querliegendes, keilförmiges Zeichen, besonders
zur Kennzeichnung von Fremdwörtern, geschrieben.
Teil einer altakkadischen Bauinschrift aus dem Enil -Tempel
in Nippur im alten Babylonien.
Keilschrifttafel
Die Keilschrift wurde von den Sumerern um 2900 erfunden im antiken
Vorderasien Benutzt. in Babylonien und Assyrien. Die Abbildung zeigt eine abstrahiertere
Form, wie sie später gebräuchlich war.
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