Hygiene im Gesundheitswesen ist vor allen Dingen: Händewaschen!? - Falsch!!

Hygiene im genannten Zusammenhang besteht in erster Linie in einer Vermeidung der gefährlichen Resistenz-Zunahme durch rigoroses Verbot des Antibiotika-Missbrauchs in Human- und speziell Veterinär-Medizin. Antibiotika bei Bagatellerkrankungen oder als idR kontraindizierte Vorbeugemaßnahme, Antibiotika in zu kurz dauernder oder zu gering dosierter Anwendung oder gar zur Verfütterung bei präventiver Mastbegleitung mit Rückständen in den Lebensmitteln sind unhygienisch, in hohem Maße gesundheitsschädlich, sind kriminell. Die Hauptursache für die resistenten MSRA- und ESBL-Keime ✱ liegt also im Anreiz eines bakteriellen Überlebenskampfs gegen die eingesetzten Antibiotika, die als - wörtlich übersetzt - "lebensfeindliche Substanzen" auch unsere gesunde Bakterienflora (Darm, Haut, Schleimhäute) angreifen.

In zweiter Linie erst sollen selbstverständlich Händewaschen, Gerätesterilisation usw die gefürchtete Verbreitung antibiotika-resistenter Keime vermeiden.
(Mein Post zu diesem Thema (2011) galt der damaligen Ministerin für den "Schutz vor dem Verbraucher" Ilse Aigner).

Trotz immer wieder aufflackernder medialer Strohfeuer hat sich kaum etwas geändert. In Deutschland wird zwar auch von den Ämtern, Behörden, Regierungen für den Verbraucherschutz getrommelt. Vorrang haben aber stets die Unternehmerprofite, erfolgreich eingefordert durch eine Schattenregierung von Lobbyisten etwa der Land-, Forst- und Viehwirtschaft, der Pharma-Industrie, der Autobauer, der Energiekonzerne, der Fracking-Fraktion, Finanzwirtschaft usw.
Der Nitratpegel im Trinkwasser darf steigen (Gülle in Fülle, sogar importiert) ! Konsequenz? Ankündigung höherer Wasserpreise! VW und Konsorten dürfen die Bevölkerung mit Stickoxiden begasen. Konsequenz? Ermittlungen wegen entgangener Spekulanten-Gewinne! Fracking? Auch hier wird das gepriesene europäische "Vorsorge"-Prinzip in einem Bohrloch versenkt. Zumindest aber wird diese Ausquetschmethode im Rahmen einer unfreien Marktwirtschaft durch Ankauf des umweltfeindlichen und wesentlich teureren LNG aus den USA gefördert. Der Mensch ist Teil der Umwelt.

Anlässlich des G20-Gpfels in Hamburg 2017 sollte der Versuch gemacht werden, wenigstens die Reserveantibiotika aus der Tiermedizin international und rechtsverbindlich zu verbannen. Also diejenigen Antibiotika für die Humanmedizin zu reservieren, die bei der galoppierenden Resistenzentwicklung selbst gegen die Breitband-Mittel noch eine Heilungschance für Schwerstinfizierte bzw infektionsgefährdete Hochrisikopatienten versprechen.

2019/2022

✱ MRSA: MethicillinResistenterStaphylococcusAureus
  ESBL: ExtendedSpectrumBetaLactamasen (Mit erweiterten Eigenschaften ausgestattete Beta-
  Lactamasen)

Themen