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Einige Spielarten des Faschismus

 Kain: Katholizismus Imperialismus Nazismus  

  

Es gibt ja in unserer a priori verrückten Menschen-Welt unendlich viele „Ismen“, mal mit guter, mal schlechter Konnotation. Und diese Zuordnungen sind wiederum mehr oder weniger treffend. Allen ist aber die Absicht eigen, mit ideologischen Argumenten endlich dauerhafte, möglichst für immer gültige Regeln in die Köpfe und Herzen einzutrichtern, wie Pflöcke in die Erde zu rammen. Möglichst für immer - aber möglichst nicht für alle! Im Fall unseres peinlichen Titel-Trios endlich doch den Herrscher-Untertanen-Modus als altbewährten, humanen, gottgewollten Weg menschlichen Zusammenlebens festzuzurren. Aber dieser Weg ist altbacken, inhuman und kann gar nicht gottgewollt sein: Der Gott als Herrscher-Komplize hat sich doch weißgott mit seiner Kriegslüsternheit, Verteilungsschwindelei und Schmieren-Gerichtsbarkeit eben nur für seine Installateure bewährt!
Zudem: Alle Ismen laufen Gefahr, vor den falschen Karren gespannt zu werden und Andersdenkende korrupt zu unterstützen oder zu unterdrücken. Sie entwickeln sich zu Schlagwörtern, Dogmen und Gängelbändern. Sie geraten in den Werkzeugkasten des dualistischen Herrschaftsdenkens und -handelns, das – wie bewiesen – alle Regeln, Gesetze, Verträge und Eide bricht, wenn es um die Interessen einer vergleichsweise kleinen Minorität der Nazi-Auslese geht.

Ohne Zweifel also haftet allen im Titel genannten Ismen ein totalitärer Herrschaftsanspruch an. Und wenn man den inzwischen als hinterlistige Tarnung nachgewiesenen Religions-Appeal der christlichen Kirche mal beiseite lässt, was noch vielen bis heute und trotz besseren Wissens aus epigenetischen Gründen unmöglich ist, gehen die drei mit dem Kainsmal versehenen Extremismen auch als Synonyme durch. Ihnen ist unbestritten eines gemein, etwas ganz Gewöhnliches: Gier. Gier ist die dominierende Triebfeder des Menschen, insbesondere der obigen Player, bei denen es um gesellschaftsrelevante, nationale und globale Inbesitznahmen, politische Entscheidungen, Verhaltensweisen, nicht mandatierte Einflussnahmen geht. Gier nach allem, was das Universum zu bieten hat: Kapital als das Zielwasser zur Macht und hemmungslosen nur flüchtigen Befriedigung aller denkbaren Gelüste. Grenzenlose und unersättliche Gier, mit einem löblichen humanitären oder alternativlosen Vorwand maskiert.

So gesehen ist es kein Zufall, dass der 9/11-Heros Bush jun. seinem Volk neben Patriotismus und Nationaler Sicherheit auch noch die Stimme Gottes als Befürworter seines Verbrechenskomplexes vorgaukelt: „The Lord told me …“. Und „Gott will es!“ sagt die blasphemische Kirche zu Kriegen. Die „Über alles in der Welt“-Parole der Kirche des zur Neige gehenden Katholozäns, nachgeäfft in der ehemaligen Deutschlandhymne, muss in beiden Lesarten verstanden werden: Über alles in der Welt zu herrschen und etwas über alles in der Welt zu lieben.

Nach dem gegenwärtigen epochalen Veitstanz der "Auserlesenen" wissen wir, dass es ihnen und damit in Konsequenz auch den Gesellschaften ums Ganze geht. Die Gier also ist die brennende Lunte an der Menschheit. Sie ist unsere größte Bedrohung. Wir bewegen uns auf den Punkt zu, an dem wir aus der Evolution hinausfallen und aussterben. Kein vor Zorn bebender Gott im "Jenseits" senkt dabei den Daumen: Das besorgen die Menschen selbst. Aktiv und passiv. Diese Evolution, „Entwicklung“ aus der Muttersubstanz Materie seit dem fiktiven Urknall. Diese Entwicklung, mit der uns bewiesen wird, das eine dualistische Trennung in Diesseits und Jenseits ein Irrtum bzw eine bösartige Irreführung ist, ein bequemer und folgenreicher Irrtum, auf dessen Grundlage den Menschen bis heute jede erwünschte und verwegene, geisteskranke, irre Maßnahme zugemutet wird. Denn das Jenseits der Herrscher ist ja nur Gottesdienern, Gottesnachfolgern zur Deutung überlassen, nicht wahr? Wenn wir den Begriff Jenseits gültig sein lassen wollen bzw auch müssen, dann gilt er unserem mangelnden geistigen Fassungsvermögen für Unendlichkeit unseres Alls, das unser Diesseits ist - und dies gerät uns nur mit Dankbarkeit, Respekt und Liebe zum Glück. Wir mussten ja schon Zeit und Raum mit Uhren und Metermaß verhackstücken, um provisorisch die Unendlichkeit auf unseren Alltagsbedarf zu schrumpfen. Doch das ganz diesseitige "Jenseits" wird dennoch auf ewig unfassbare, unermessliche Rätsel und Geheimnisse vorhalten. Schon die schier unendliche Vielfalt organischen Lebens von Flora und Fauna sind wir zu erfassen nicht in der Lage. Es wird am Ende jeder Furche wissenschaftlichen Suchens ein Hase mit der Botschaft warten: „Bin schon da!“. Die Evolution ist nicht anthropozentrisch ausgerichtet und geht ohne uns weiter oder fängt nach einem erneuten Urknall wieder von vorne an. Muss in diesem Zusammenhang noch erwähnt werden, dass es ganz offensichtlich jenseits unserer Fähigkeiten liegt, über so etwas wie die menschliche Gier zu herrschen? Die verrücktesten Unternehmungen oder Apparatismen zur Ablenkung oder/und zur Zerstörung des Lebens werden bereitgestellt, ohne die „dringlichsten Hausaufgaben“ erledigt zu haben.

Jederzeit zur Kriegsführung bereit wollen herrschende Nazis jedoch keine Friedenstüchtigkeit gewähren lassen. Statt dessen werden uns Gelder abgepresst, um den erlesenen Machtkranken noch ein wenig länger ihre rauschhafte Spiel- und Tanzsucht zu gönnen. Diese - wirklichen - Feinde haben es faustisch geschafft, alle Barrieren zur Einhegung krankhaften Übermaßes durch Korrumpierung unserer gewählten, vereidigten und reich dotierten Vertreter beiseite zu räumen. Ja, jeder Mensch, gerade aus Politik, auch noch jeder extreme Gierhals ist der mephistophelischen Verführungskunst ausgesetzt. Und diese Extremisten halten sich für besonders schlau, die Verantwortlichen trotz des Primats der Politik herumgekriegt zu haben, „gesetzliche“ Voraussetzungen hinzubiegen: Sie spielen doch so gerne Angelsachsen-Roulette.

An dieser Stelle drängt sich das bitter-ironische Bonmot Albert Einsteins auf: „An der Unendlichkeit des Alls habe ich ja noch Zweifel, nicht aber an der grenzenlosen Dummheit des Menschen.“
2024

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