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"Das Universum lebt"
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Seit Menschengedenken kreisen der Menschen Gedanken und ihre Hochachtung bis hin zur göttlichen Verehrung um unsere Sonne. Sie ist der Zentralstern unseres Sonnensystems. Die Milchstraße allein, die "Adresse" unseres Sonnensystems, enthält ungezählte weitere Sonnensysteme. Gar nicht zu denken an die nicht erfassbare Zahl aller Galaxien und deren Sonnensysteme des Alls.
Wir können sie getrost unseren Mutterstern nennen, der unsere Planeten hervorgebracht hat und mit seiner Energie die Voraussetzung für die Entstehung unseres vergänglichen Lebens auf dem Planeten Erde darstellt. Jede nur denkbare Energieform, deren wir uns wie selbstverständlich bedienen, verdanken wir der Sonne! So wundert es nicht, dass die Mythologie voller Bezüge auf diesen Stern steckt.
Unser Sonnensystem also ist unsere Heimatregion im All, ein vergleichsweise winziger Teil des unermesslichen Universums. Und alle Masse und Energie des Universums stellen noch unorganisiertes Leben dar, aus dem organisiertes, organbildendes Leben entstanden ist. Unorganisiertes Leben hat dem organischen eines voraus:
Ewiges Leben, zu dem wir alle wieder heimkehren - als unorganisierte Materie. Wir und all die uns als "Leben" geläufigen Effloreszenzen, also Ausblühungen der Materie. Dies ist nicht das anthropozentrisch exklusiv beanspruchte, überaus komplexe Leben, sondern eine Lebensform auf extremer "Sparflamme": Masse + Energie Punkt - Physiker sprechen nüchtern von der Konstanz von Masse/Energie, also Ewigkeit. Ein Begriffspaar, das wie Alles/Nichts und Raum/Zeit untrennbar mit dem All verbunden ist. Mit der evolutionären Komplexierung ist die Flüchtigkeit des Lebens eingehandelt worden. Unser Leben mag verlängert, niemals aber verewigt werden können.
Ein Beispiel menschlicher Annäherung an das Lebensprinzip Sonne oder Materie ist die obige Animation eines Sonnenwagens, nachempfunden dem Sonnenwagen vom dänischen Trundholm aus der Bronzezeit (etwa 1400 vuZ). Die Kindheit des Menschengeschlechts verehrte die Sonne als Göttin, eine Haltung, die wegen ihrer materiellen Mutterschaft (lat. mater = Mutter) unseres Lebens gut nachvollzogen werden kann. Heute, also über 3400 Jahre später, können - nein - müssen wir uns von jeder Vergöttlichung verabschieden, da wir äußerst schmerzhaft das buchstäblich zweischneidige Schwert eines jeden Götter-Kults aus der Geschichte, von unseren Vorfahren, uns selbst und unseren Nachkommen erleben. Jeder Götterkult ist Götzenkult, einlullende Äußerlichkeit und Ablenkung, ist Lästerung:
Denn jede Begrenzung mittels Benennung oder gar vermenschlichender Beschreibung = Definition (lat. finis = Grenze) zieht die Unerkennbarkeit, Unermesslichkeit, Grenzenlosigkeit und Allmacht herab ins Banale unseres Erdendaseins, das wir als weiterentwickelte Tiere führen. Nie und keineswegs fühlten sich Menschen freiwillig dazu angeleitet, ihrem Glauben an die Irrlehren solcher ergötzlichen "Vorbilder" aus Menschenhand (!) zu folgen. Im Gegenteil! Die Gegenwart beweist dieses lästerliche Verbrechen überdeutlich! Alle Menschen - das ist ihr Los - irren und tasten sich zurecht. Missbrauchen aber irrende Herrscher die ihnen anvertraute Macht hemmungs- und grenzenlos, erleben wir immer wieder Menschheits-Verbrechen unvorstellbarer Niedertracht. Divinität dürfen wir nur ahnen, nicht zerreden. Entscheidend ist kein Idol, sondern unser persönlicher Leitfaden: Ohne alle Maskeraden, Bekenntnisse, religiösen Korruptionen, Konzentration von Reichtum, Macht und Gewalt, auch ohne bizarre Kirchensteuern, reglementierenden Zwang usw.